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Ein Hoch auf das Beet

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Trotz dicker Luft: Die Pflanzen erobern im Sommer die Städte wieder auf besondere Art. Beerensträucher und Blumen, gierige Kürbisse und Zucchini schlängeln sich mit ihren riesigen grünen Blättern und sonnengelben Blüten über die Geländer kleinster Balkone und durch Minigärten. Wer mehr Platz hat und bereits einen Garten vor den Toren der Metropolen ergatterte, erfreut sich am Staudengärtnern. Aber neben dem legendären Rittersporn und der Schachbrettblume des noch legendäreren Staudenpapstes, Pionier, Gartenphilosophen und Autor zahlreicher Gartenbücher, Karl Foerster, wird jetzt auch in der Stadt für die Küche gegraben und gepflanzt.

Im Stehen, ohne sich zu bücken: Das Hochbeet trat seinen bisher ungebremsten Siegeszug dank der Lust an selbst gepflanzten und essbaren Landschaften an. Pflücksalat, nicht Bücksalat, heißt die Parole. Und statt der nicht enden wollenden Fotos von sensationell designten Sternegerichten, die einem weltweit Speisehedonisten auf das Handy schicken, kommen jetzt, wie Kai aus der Kiste, Fotos der ersten Ernte eigener Rauke, der Radieschen und des gesäten Feldsalates aufs Display.

Auch ich bin dabei. Die vielen frischen Kräuter für das süddeutsche Spargelgericht mit Kratzede meiner Mutter kommen aus meiner Stadtgartenkiste. Kratzede ist übrigens ein Kräuterpfannkuchen, der wie ein salziger Kaiserschmarren in der Pfanne bereits zerteilt wird. Eine köstliche Beilage für weißen und grünen Spargel.

Ein Hochbeet ist einfach genial: „Zeitiger ernten und länger ernten“, so die Hochbeetunternehmerin und Autorin Doris Kampas in ihrem bestsellersicheren Allmanach „Garten aus der Kiste“.

Gärten des Jahres 2022

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