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Duftendes Mariengras

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Das Duftendes Mariengras (Hierochloe odorata), auch als Duft-Mariengras, Liebfrauengras, Freyagras, Vanillegras, Süßgras oder als Bisongras bezeichnet, ist ein kumarinhaltiges Gras innerhalb der Familie der Süßgräser. Es duftet aromatisch nach Waldmeister und wurde bei der Verehrung der Jungfrau Maria verwendet, worauf der deutsche Name Bezug nimmt. Der wissenschaftliche Name ist griechischen Ursprungs und bedeutet „heiliges Gras“. Bei den Germanen war es schon der Göttin Freya geweiht.

Als Heil- und Räucherpflanze hat das Mariengras eine lange Tradition. Die Pflanze duftet stark nach Waldmeister, enthält sie doch in den Blättern Kumarin als Wirkstoff. Die Indianer Nordamerikas benutzen Mariengrasräucherungen für Friedens- und Heilrituale. Gute, hilfreiche Geister lieben den Geruch von Mariengras, so heißt es in der indianischen Tradition. Das Verbrennen von Süßgras ziehe positive Energien an.

Mariengras duftet beim Verbrennen süß nach frisch geschnittenem Gras und erinnert an Waldmeister. Ein angenehmer Wellness-Duft, der entspannt und heiter stimmt. Mariengras-Räucherungen schaffen eine angenehme, reine Atmosphäre des inneren Loslassens und der Leichtigkeit.

Die langen Grashalme werden abgeschnitten, getrocknet und zu einem Räucherzopf geflochten. Dieser wird angezündet, wieder ausgeblasen und glimmt langsam weiter. Man legt ihn in eine feuerfeste Schale. Dsas trockene Mariengras kann auch klein geschnitten und Räuchermischungen beigemischt werden.

Das Duftende Mariengras ist in ganz Europa, Asien und Nordamerika weit verbreitet, kommt aber meist nur zerstreut bis selten vor. Es ist ein seltenes Gras nasser grasiger Standorte in Bruchwäldern und an Flussufern.

Die Blütenstände sind lockere, eiförmig-ovale Rispen mit geschlängelten Ästen. Die breit elliptischen, etwas plumpen Ährchen sind etwa 4 Millimeter lang und dreiblütig. Sie sind am Grund grün oder purpurn, aufwärts goldbraun. Die beiden unteren Ähren sind rein männlich, die obere ist zweigeschlechtlich. Das Mariengras blüht in der Zeit von Ende März bis Mai.

In Deutschland ist das Duftende Mariengras in der Roten Liste gefährdeter Gefäßpflanzen. Die Gefährdungsursachen sind vor allem die Trockenlegung und intensive Beweidung vormals extensiv genutzter Feuchtwiesen.

Vor allem der unterste Teil der Blätter hat ein intensives Waldmeisteraroma und wird in Parfüms, in Tabak, Süßspeisen und Getränken verwendet. Das Gras wurde in einigen Teilen Preußens der Jungfrau Maria gewidmet und an ihren Festtagen vor die Kirchentüren gestreut. In der Volksheilkunde wird das Mariengras bei Fieber, Erkältung und Schmerzen als Tee verwendet, äußerlich als Hautpflege- und Haarpflegemittel.

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