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Trust #1 – Juli 1986

Think Positive – zwei alte Wörter, die in letzter Zeit auch in unseren Gefilden immer häufiger gehört werden und falsch verstanden bzw. mißbraucht werden, doch dazu später mehr. Zuerst werd ich mal sagen was positives Denken ist bzw. für mich bedeutet. Positives Denken hilft die innere Harmonie und den Optimismus zu stärken, man kommt leichter über seelische und körperliche Störungen hinweg, bekommt eine feste Grundhaltung und ist somit auch besser geistig und physisch belastbar, d.h. man kann mehr machen und mehr Energie aufwenden. Nicht zuletzt hilft das positive Denken auch über Zeiten hinweg wo alles schiefläuft, man wird aus jeder Situation einen positiven Effekt holen können und sei es auch ›nur‹ der, um eine schlechte Erfahrung reicher geworden zu sein. Durch dieses Denken (das meine MY POWER Idee sehr unterstützt – dazu evtl. noch was in Zukunft) kann man auch alles irgendwie einfacher lösen, man ist immer gut gelaunt, versucht zu helfen und was auch wichtig ist: Freundlichkeit und gesprächsbereite Aufgeschlossenheit anderen Menschen gegenüber – man ist eben einfach gut drauf. Und hier kann ich auch schon wieder ansetzen, denn viele denken ja in erster Linie positiv weil es aus den usa kommt und sehen wieder die ganze Geschichte nicht (siehe Straight Edge). Man ist eben den ganzen Tag fröhlich, hat Spaß und denkt eben positiv. Das sich hierbei allerdings eher eine ›I dont Care Einstellung‹ als eine positive Grundhaltung entwickelt entgeht den meisten, da sie so sehr mit dem positiven Gutdraufsein beschäftigt sind, eben ganz nach amerikanischen Vorbild – Think positive keep laughing was geht mich das alles an Hauptsache ich hab Spaß mit meinen (Betonung liegt hier auf den Leuten die man bereits kennt und nicht erst kennenlernen muß) Freunden. Oder man mißbraucht den Ausdruck so nach dem Motto: Ich kann ja eh nix machen, wird schon irgendwie alles laufen. Und dann sind wir soweit das man sagen kann, dass diese Kids sich in keiner Weise von irgendwelchen Normalo-Asso-Proll-Typen unterscheiden. Die gehen eben in die Disco oder sonstwohin und haben dort ihren Spaß und sind gut drauf. Aber es fehlt jegliches geistige-politische-revolutionäre Bewusstsein und das ist genauso wichtig. Wörter wie Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit, Vertrauen, Bereitschaft usw. kommen mir in den Sinn. Klar, Spaß haben ist auch sehr wichtig, ob das nun skaten, blödeln, tanzen (wobei einige scheiß Stirnbandträger, Skater, Straight Edger etc. – besonders im Norden – immer noch nicht abgerafft haben, dass es viel besser ist zusammen zu tanzen als gegeneinander, denn für mich machts keinen Unterschied ob ein Tuchträger mir auf den Kopf knallt oder ein Nietenträger mir seine Springer ins Schienbein rammt – beides ist unangenehm, aber hier bin ich schon wieder bei nem ganz anderen Thema, vielleicht das nächste mal ihr Slambrutalos), trinken, spielen oder sonstwas ist. Aber es ist nicht das einzige, weil eben auch andere Sachen gegenwärtig sind, die entweder durch Mitarbeit unterstützt gehören oder aber aufs schärfste bekämpft werden müssen. Ich hoffe irgendjemand hat das alles verstanden so wie ichs meine, wenn nicht lies dirs so oft durch bis dus gerafft hast. Mensch ändere dich. … naja, ich hab was, think positive, drink positive.

Got Me? Hardcore-Punk als Lebensentwurf

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