Читать книгу Ich und der Fisch, der Fisch und ich - Dorothea Doris Tangel - Страница 10

Tag 1

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Der erste Tag ohne Nikotin (Der Schock) 15. märz 2007

Ich wachte morgens auf, wild entschlossen.

Ja, jetzt, heute ist der Tag!

Ich schaffe das, ich kann aufhören zu rauchen, ich will das!

Oh, ich werde einen Haufen Geld sparen, das ich sowieso nicht habe und ich muss nicht mehr kriechen, mich erniedrigen und mir Geld dafür leihen. Ich werde frei sein. FREI! FREI! Endlich frei!

Ich kochte, wie immer eine Kanne Tee, fütterte meinen Kater, machte das Bett, putzte die Zähne, wusch mich, zog mich an und setzte mich, wie jeden Tag erst einmal auf meinen Morgenplatz, um zu schreiben. Blöde Idee, ehrlich, absolut blöde Idee. Solange ich noch in der Küche beschäftigt war, fiel es mir nicht auf, aber sobald ich saß ging´ s los.

Ich weiß nicht, was genau passierte aber alle Energie in meinem Körper verbrannte innerhalb weniger Minuten. Plötzlich zog sich alles in mir zusammen und ich begann mit mir zu kämpfen. Ich wollte nicht rauchen. Ich hatte mein altes Leben so satt. Es muss doch möglich sein etwas anders zu machen als sonst.

Unfähig irgendetwas zu tun oder einen klaren Gedanken zu fassen, versuchte ich mich zu zwingen nicht zu rauchen. Mein ganzer Körper verkrampfte sich und ich saß nach vorne gebeugt, bewegungslos, alle Muskeln bis zum Bersten gespannt und rang mit mir.

Es war als würden 100 Leute in meinem Kopf gleichzeitig schreien, ohne Luft zu holen.

Meine Stirnchakra fängt an zu brennen. Höllenschmerzen brechen über mich herein. Meine Nerven sind durchgeschmolzen...

15 Minuten dauerte diese Anspannung, die meinen Körper völlig aufzehrte. Etwas überdrehte und in meinem Kopf brannten alle Sicherungen durch. Was immer in diesen Minuten geschah, es war die Hölle auf Erden.

Ich gab nach, es ging nicht anders. Ich war also verrückt geworden.

Ich rauchte eine.

Aber ganz wollte ich nicht aufgeben. Zu stark war der Eindruck dieses Momentes. Und tatsächlich, ich schaffte es mit 6 Zigaretten durch diesen ersten Tag zu kommen.

*

Zu viele Handbewegungen waren mit dem Rauchen und dem Drehen einer Zigarette verbunden. Ich war mittlerweile Kettenraucherin und konnte nichts tun ohne eine Kippe in der Hand zu halten. Ich inhalierte immer sehr tief und es hatte eine beruhigende Wirkung. Ich rauchte seit meinem 15. Lebensjahr und jetzt war ich 53!

Als erstes bekam ich Fieber und meine Lungen taten mir derart weh, daß ich nicht länger als eine Stunde schlafen konnte. Ich wollte diesen ersten Tag irgendwie hinter mich bringen, ich wollte etwas verändern und konnte nichts anderes tun als auf der Couch liegen zu bleiben. Und das nur weil ich weniger rauchte? Ist da etwas im Tabak, was die Lungen betäubt??? Wieso hatte ich derart starke Schmerzen und regelrechte Entzugserscheinungen, wie bei den Pilzen damals? Aber der Hauptschmerz saß diesesmal in der Lunge!

Was jetzt mit mir geschah, hatte eine Härte die ich nicht für möglich hielt. Ich war wie in Trance. Alles was ich die Tage kochte, schmeckte wie lauwarmes abgestandenes Wasser. Aber ich zwang mich etwas zu essen. Ich brauchte Kraft.

Ich heulte, konnte nicht mehr ans Telefon gehen, saß immer wieder zusammengekauert und schaute auf die Uhr. Wie lange hatte ich dieses mal nicht mehr daran gedacht? 5 Minuten. Ein Erfolg!

Irgendwie brachte ich diesen Tag und diese Nacht hinter mich. 2 Tage war ich vollkommen außer Betrieb und konnte nichts anderes tun als mit mir zu kämpfen. Sogar meine Knochen schienen zu brennen.

Früher hatte ich schon 2 Mal aufgehört zu rauchen und nie habe ich körperliche Symptome gehabt. Es stimmt also doch, dass sie neuerdings etwas in den Tabak mischen, um uns noch abhängiger zu machen, Dabei sind wir es doch schon. Es ist wie als würden sie einen Toten erschießen! Blöde Leut`, alles Deppen! Mit was für einen Quatsch manche Ihre Zeit verschwenden und die verdienen Geld damit und haben ein Auto!

Ich und der Fisch, der Fisch und ich

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