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Der Rastertest
ОглавлениеIn dieser Situation schafft der Rastertest Abhilfe. Er kombiniert die Funktionen von Dialog und Stressor. Wir geben unsere Intention, mit der wir an den Test herangehen, als Suchkriterium schon zu Beginn des Testens vor, erteilen also dem Un(ter)bewussten bzw. dem vegetativen Nervensystem den Auftrag, von vornherein die anschließend ausgetesteten Substanzen entsprechend unserer Absicht zu selektieren. „Etwas“ in der Körperintelligenz versteht, wonach gesucht werden soll, und setzt diesen Befehl für die gesamte anschließende Testserie um.
Mit dem Rastertest setzen wir in gewisser Weise die Funktion des Stressors außer Kraft, gehen aber dennoch ähnlich vor wie beim reinen Reiz-Reaktions-Test.
Mal ganz praktisch: Stellen Sie sich vor, Ihre beiden Kinder fühlen sich unpässlich. Eines hat Halskratzen, das andere Blähbauchbeschwerden. Sie haben in Ihrer Hausapotheke etwa 20 Heiltees aus biologischem Anbau. Vorausgesetzt, dass die Kinder auf keinen der Tees allergisch sind, müsste also bei jedem der Tees der Arm gehalten werden (– der Tee löst ja keinen Stress aus). Damit kämen Sie nicht zu dem gewünschten Ergebnis, für die jeweiligen Beschwerden Ihrer Kinder den passenden Tee zu finden. Und bei jedem Tee umständlich Fragen zu formulieren, das wäre, wie gesagt, auch bei „nur“ 20 Wahlmöglichkeiten extrem aufwendig.
Der Rastertest hingegen macht es wieder einfach: Sie wählen für das Kind mit den Halsschmerzen die Vorgabe, dass der Tee dem Kind gegen Halsschmerzen helfen soll – und siehe da, vermutlich wird der Arm nur bei Salbeitee stark bleiben! Mit der Ausrichtung auf Blähbauch bei dem anderen Kind reagiert der demzufolge positiv auf Fencheltee. Bei allen anderen Tees wird der Muskel nachgeben, obwohl sie völlig unschädlich sind und somit auch keine „Stressoren“ sein können.
Diese Vorabdefinitionen bedeuten also für den Test, dass der Arm bei positiven Suchkriterien (also etwa einer geeigneten, notwendigen oder optimalen Arznei) stark bleibt und bei allem, was dem Suchkriterium nicht entspricht, nachgibt, selbst wenn es nicht schädlich ist.
Ebenso nützlich ist der Rastertest, wenn eigentlich alle zu testenden Substanzen Stressoren wären, wir unter ihnen aber einzelne nach unserem Gutdünken auswählen wollen. Beispielsweise würde bei allen alkoholischen Getränken der Muskel wegen des Alkoholgehalts abschalten. Wenn wir aber mit einer Rastervorgabe testen, können wir unter verschiedenen Weinsorten die bekömmlichste durch einen starken Muskel herausfinden – die Stressorfunktion wird in diesem Fall per Handlungsauftrag außer Kraft gesetzt und vom neuromuskulären System „ignoriert“.
Vielleicht beherrschen Sie den Muskeltest ja schon und haben nun Lust, es selbst einmal auszuprobieren?