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Warum dieses Buch und für wen? Der rote Faden:

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Wie die wunderbare Methode der Kinesiologie für mich immer wunderlicher wurde und wie scheinbar banale Fragen meine alten Vorstellungen zum Einsturz brachten, aus den Trümmern aber schließlich ein neues Denkmodell entstand

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Ende der 1980er-Jahre muss eine Glücksfee mein Leben gestreift haben. Ich war Hausärztin mit einer großen Landpraxis. Ich war glücklich – und zugleich frustriert. Einerseits liebte ich meine Aufgabe und ich liebte auch die Patienten. Das war aber andererseits Anlass zu Kummer und Frustration, denn je mehr mir die Menschen ans Herz wuchsen, die mir ihr Vertrauen schenkten, umso mehr erkannte ich, wie unzulänglich all meine schulmedizinischen Bemühungen waren. „Erfolg“ war, wenn ein Abszess nach der Eröffnung ausheilte, wenn akute Beschwerden (oftmals von allein?) wieder verschwanden, wenn ich chronisch Kranke mit einem Medikament so „einstellen“ konnte, dass sie weniger litten oder bessere Laborwerte zeigten. Aber dass chronisch Kranke auch wieder gesund wurden, das kam nicht vor. Auch dass ungeklärte Beschwerden und Symptome die Patienten weiter quälten, ohne dass wir eine Diagnose oder Ursache fanden, machte sie wie mich unglücklich.

Als langjährige Begleiterin meiner Patienten sperrte ich mich gegen den klassischen Satz „Damit müssen Sie leben“. Mein oft wiederholtes Stoßgebet lautete: „Lieber Gott, du hast den menschlichen Körper mit seinen Selbstheilungskräften so wunderbar angelegt – er ist doch sicherlich in der Lage, die eine oder andere chronische Störung zu beheben, ohne dass wir nur ihre Symptome bekämpfen. Wenn ich dazu beitragen kann, lass es mich bitte herausfinden!“

Ich fand auch einiges – Pflanzenheilkunde, Homöopathie, Neuraltherapie und manches mehr –, blieb aber weiterhin unzufrieden. So hilfreich und nebenwirkungsarm manches davon war, es entsprach nicht wirklich dem, wonach ich suchte.

Dann kam die besagte Fee: Sie nahm meinen Mann mit auf ein Chirotherapie-Seminar. Als er von dort zurückkehrte, ahnte ich noch nicht, dass sich von diesem Zeitpunkt an unsere Welt auf den Kopf stellen und zugleich mein Herzenswunsch in Erfüllung gehen würde: Er brachte den Muskeltest mit. Ein scheinbar ganz einfaches Instrument, bei dem sich un(ter)bewusste Instanzen über eine veränderte Muskelkontrolle sichtbar und fühlbar und damit bewusst, verständlich „mitteilen“: Man versucht, den ausgestreckten Arm eines anderen hinunterzudrücken – wenn er „hält“, ist alles in Ordnung, wenn nicht, bedeutet das „Alarm“ oder „Holzweg“.

Indem der Muskeltest es ermöglichte, bei jedem Patienten Ursprünge seiner Krankheitsentstehung nachzuweisen und dort therapeutisch hoch individualisiert anzusetzen, revolutionierte er geradezu meine Praxis. Er öffnete einen völlig neuen Blick auf Gesundheit und Krankheit und bewirkte vor allen Dingen Heilung in so vielen Fällen, wie es mir mit schulmedizinischen Mitteln nie gelungen war.

Alles das, was dieses Testverfahren aus der Kinesiologie für mich und meine Praxis bedeutete, erfüllte mich so sehr, dass ich es nach einiger Erfahrung mit anderen teilen wollte. So entstanden zunächst Seminare und später meine ersten beiden Bücher.

Auch zu dem vorliegenden Buch ist der Anlass weiterhin die Begeisterung über und die Liebe zu einem grandiosen Helfer für Heilung und Gesundheit – der Anstoß dazu kam diesmal jedoch nicht aus der überfließenden Freude, sondern aus Irritation, Frustration und teilweise sogar aus Ärger. Denn irgendetwas stimmte nicht mit meiner heiß geliebten Methode.

Nicht etwa, dass meine Arbeit damit unbefriedigend wurde, ganz im Gegenteil. Sand kam von anderer Seite ins Getriebe. Hin und wieder „knirschte“ es bei bestimmten Themen in meinen Seminaren, häufiger aber noch fühlte ich mich fast schon persönlich betroffen, wenn ich in der Öffentlichkeit und vor allem im Kollegenkreis erlebte, dass man kein gutes Haar an der Kinesiologie ließ. Das wiederum sensibilisierte mich, aufmerksamer einiges von dem zu registrieren, was andere an dieser Methode bemängelten, schon allein, weil ich sie verteidigen wollte. Was mich dann aber am ärgsten traf, war mein Erschrecken: Die Kritiker hatten gar nicht in allem Unrecht!

Das machte mir erheblich zu schaffen. Denn ich liebe diese Methode und ich sehe in ihr ein großes Potenzial, die ärztliche Praxis enorm zu erleichtern und zu bereichern. Und wo immer ich jemanden oder etwas liebe, liegt es mir am Herzen, dass Unstimmigkeiten ausgeräumt, Krisen gelöst und Potenziale gefördert werden.

Der Muskeltest - Was er wirklich kann

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