Читать книгу Das Vagus-Training - Dr. med. Ellen Fischer - Страница 11
Das Zeitalter der Säugetiere
ОглавлениеAb wann ist ein Säugetier ein Säugetier? Und seit wann gibt es sie überhaupt? Darüber diskutieren Biologen seit vielen Jahren, und es werden immer wieder Fossilien gefunden, die dieser Diskussion neue Nahrung geben.
Die frühesten Tiere, welche die Eigenschaften von Säugetieren zeigten, lebten vor ungefähr 215 Millionen Jahren. Anders als die von Schuppen bedeckten Echsen und die Vögel mit ihrem Federkleid haben Säugetiere eine behaarte Haut, also ein Fell oder einen Pelz. Wie der Name schon sagt, verfügen die Muttertiere über Milchdrüsen, um ihre Nachkommen zu säugen. Deswegen findet bei den Jungtieren auch ein Zahnwechsel statt. Sie bekommen zuerst das sogenannte Milchgebiss, das so angelegt ist, dass es die Zitzen der Muttertiere nicht verletzt. Nach dem Ende der Säugephase erfolgt der Wechsel zum bleibenden Gebiss mit meist viel größeren und schärferen Zähnen.
Außerdem haben die Säugetiere ein deutlich größeres Gehirn im Vergleich zum Rest des Körpers sowie leistungsfähigere Sinnesorgane. Aber auch die frühen Säuger legten noch Eier oder brachten ihre Jungen in einem sehr unreifen Stadium zur Welt, um sie danach noch eine Weile in einem schützenden und wärmenden Beutel mit sich herumzutragen.
Das erste höhere Säugetier, das die gleichen Eigenschaften besaß wie die meisten der heute noch lebenden Säuger, tauchte vor etwa 60 Millionen Jahren in der Biosphäre auf, als die Dinosaurier schon ausgestorben waren. Die höheren Säugetiere haben eine Plazenta (»Mutterkuchen«). Sie wird während der Schwangerschaft in der Gebärmutter gebildet und sorgt für eine bessere Ernährung des heranwachsenden Nachwuchses, der deshalb deutlich ausgereifter zur Welt kommt. Wie weit das Jungtier bei der Geburt sein muss, ist stark von der Lebensweise der Art abhängig. Bei Tieren, die in Herden umherstreifen, sind die Jungen sogenannte Nestflüchter. Diese Bezeichnung ist ein wenig irreführend, da es meist kein Nest im wörtlichen Sinne gibt. Der Nachwuchs wird zum Beispiel in der Savanne geboren und muss in der Lage sein, innerhalb von Stunden auf die Beine zu kommen und den Eltern zu folgen.
Immobilisierungsprogramme gibt es auch bei Säugetieren, etwa diesem Siebenschläfer im Winterschlaf.