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Moderne Therapie statt Rollstuhl

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Weil Ralf B. seine Diabetes-Krankheit ignorierte, wurde es immer schlimmer. Der Marketingleiter nahm zu – bis seine Gelenke kapitulierten und seine berufliche Position auf dem Spiel stand. Nur mit einer konsequenten Ernährungsumstellung konnte er sich selbst aus dem Rollstuhl retten.

Für Ralf B., 55 Jahre, war Diabetes immer eine Last. Nie konnte er sich an das Leben mit der Stoffwechselstörung gewöhnen. Tabletten, Blutzuckermessung und später dann das Spritzen – alles war so anstrengend, am liebsten hätte er die Krankheit einfach ausgeblendet. Der Leiter einer Marketingabteilung fand genug Vorwände, die Behandlung schleifen zu lassen.

Kein Wunder also, dass seine Blutzuckereinstellung über zwei Jahrzehnte hinweg schlecht war – und dass Ralf B. zunahm. Durch unregelmäßige und uneffektive Insulindosierung kam ein Pölsterchen zum anderen. Erst fünf Kilo Übergewicht, dann zehn, bald waren es 50. Nach einigen Jahren kapitulierten die Gelenke unter der Belastung, Ralf B. schaffte es nur noch mit Gehstöcken in sein Büro. Als seine Waage knapp 150 Kilo Körpergewicht zeigte, brauchte Ralf B. die meiste Zeit des Tages einen Rollstuhl.

Er trug nun fast doppelt so viel Gewicht mit sich herum wie zu Beginn seiner Erkrankung, seine Insulindosierung war bei 200 Einheiten angelangt. Durch sein Gewicht konnte er unter anderem auswärtige Termine nicht mehr wahrnehmen, seine Position als Abteilungsleiter stand infrage.

Erst jetzt setzte sich Ralf B. intensiv mit seinem Diabetes und der Gewichtszunahme auseinander. Er fand Hilfe bei einem Team aus Diabetologen, Diabetes- und Ernährungsberatern, führte mehrstündige Gespräche. Und er verstand, was ihn in die Behinderung getrieben hatte: die mangelnde Annahme seiner Erkrankung. Sie war Grund für die schlechte Einstellung, dadurch die Gewichtszunahme und die Steigerung der Insulindosis.

Ralf B. willigte ein in ein neues Therapiekonzept: Schluss mit dem Mahlzeiteninsulin – stattdessen ein modernes Medikament, das den Appetit zügelt und zugleich die Bauchspeicheldrüse aktiviert (sogenanntes GLP-Analogon). Flankierend kamen Metformin und ein Gliflozin zum Einsatz, vorübergehend auch ein Verzögerungsinsulin am Abend. Über mehrere Wochen gab es radikal weniger Kalorien durch eine sofort eingeleitete, ärztlich überwachte Formula-Diät. Dem folgte eine Ernährungsumstellung: weniger und stattdessen komplexe Kohlenhydrate, dazu eine optimierte Eiweißversorgung.

Innerhalb von sechs Monaten verlor er 25 Kilo. Die Gewichtsabnahme verlangsamte sich anschließend, doch nach zwei Jahren wog er immerhin 50 Kilo weniger. Der Rollstuhl wurde überflüssig und auch die Diskussion um seine Arbeitsfähigkeit war beendet. Das Verzögerungsinsulin konnte schließlich abgesetzt werden – Ralf B. muss jetzt kein Insulin mehr spritzen. Und besser noch: Er hat ein völlig neues Lebensgefühl.


Ernährungs-Doc Matthias Riedl erklärt, wie schlechte Ernährung auf den Körper wirkt.

Die Ernährungs-Docs - Diabetes heilen

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