Читать книгу Peace Food - Dr. med. Ruediger Dahlke - Страница 22

Muttermilch und Kuhmilch – jedem das Seine

Оглавление

Keine einzige Art außer dem Menschen nimmt einer anderen die Milch weg. Warum sollten wir das nötig haben? Keine andere Art hat auch so viele Krebserkrankungen, auch wenn es daneben viele andere Gründe gibt, etwa aus dem seelischen Bereich.

Warum kann etwas am Anfang des Lebens so Essenzielles wie Milch und damit letztlich tierisches Protein später so schädlich werden? Tatsächlich ist ja auch die eigene Muttermilch immer tierisches oder eben menschliches Protein. Alle Studien, die belegen, wie sehr proteinarme Kost im Laufe des Lebens zu bevorzugen ist, sind natürlich an Erwachsenen gemacht.

Im Kindesalter ist generell viel Protein zum Aufbauen und Wachsen notwendig, auch Fett zum Abpolstern und Auffüllen der Figur. Deshalb bekommt und verträgt das menschliche Neugeborene in dieser entscheidenden Zeit des Anfangs relativ eiweißreiche, verglichen mit anderen Muttermilcharten aber eiweiß- und fettarme und sehr kohlenhydratreduzierte Milch. Diese ist ideal für das Baby, das noch kaum Brennstoff in Form von Kohlenhydraten braucht, aber viel (Auf-)Baumaterial.

Jede Muttermilch ist auf die entsprechende Art abgestimmt und umso proteinreicher, je rascher das Neugeborene wachsen soll. Insofern enthält Kaninchenmilch ungleich mehr Eiweiß als die von Kühen und erst recht von Menschen. Das Kaninchenjunge, das in sechs Tagen sein Gewicht verdoppelt, bekommt von seiner Mutter eine Milch, die 10,4 Prozent Eiweiß enthält, Katzenmilch hat 7 Prozent und die Jungen verdoppeln ihr Gewicht in 9 Tagen; Kuhmilch hat immer noch 3,3 Prozent – das Kalb legt in circa 47 Tagen 100 Prozent Gewicht zu. Der menschliche Säugling braucht eine Muttermilch mit nur 1,2 Prozent Protein und kann sich 180 Tage Zeit lassen, sein Gewicht zu verdoppeln. Innerhalb seines ersten Jahres kann ein Kalb sehr schwer werden – und Gleiches sollten Menschenmütter ihren Kindern doch ersparen.

Kuhmilch ist den Bedürfnissen von Kälbern angepasst. Schnelles Wachstum und rascher, starker Knochenaufbau bei nur mäßiger Gehirnentwicklung sind notwendig, damit Kälber in freier Natur rasch mit den Herden Schritt halten und gegebenenfalls vor Raubtieren fliehen können. Für das schnelle Knochenwachstum des Kalbes braucht Kuhmilch vier- bis fünfmal so viel Kalzium wie Frauenmilch und viel mehr Mineralstoffe sowie Eiweiß.

Menschenkinder haben offensichtlich eine ganz andere Ausgangs­situation. Lange bei der Mutter, geht es bei ihnen anfangs vor allem um Gehirnentwicklung. Dafür enthält menschliche Milch fast doppelt so viel Milchzucker wie die von Kühen. Milchzucker fördert die Myelinbildung, und dies dient dem Schutz der Nervenzellen. Milch ist ganz offensichtlich nicht gleich Milch, ihre Zusammensetzung ist so individuell wie die Bedürfnisse der jeweiligen Art.

Ziemlich sicher ist das enorme körperliche Wachstum moderner Kinder der Mast mit falscher, das heißt für Menschen ungeeigneter Kuhmilch geschuldet. Sobald wir ausgewachsen und die Wachstumsfugen geschlossen sind, können diese Wachstumsimpulse nicht mehr in die Länge gehen und tendieren wahrscheinlich zu anderem, gefährlicherem Wachstum.

Peace Food

Подняться наверх