Читать книгу Peace Food - Dr. med. Ruediger Dahlke - Страница 31
Krebs und Cholesterin
ОглавлениеSchon 1992 war Campbell und Mitarbeitern aufgefallen, dass sich im Tierexperiment mit Ratten Krebs durch proteinreiche Ernährung ein- und durch proteinarme Ernährung gleichsam ausschalten ließ. Zwei Gruppen von Ratten erhielten Aflatoxin, ein starkes Kanzerogen, das Leberkrebs auslöst. Die eine Gruppe erhielt dazu eine mit 20 Prozent Kasein (Milchprotein) angereicherte Nahrung, die andere Gruppe erhielt nur ein Viertel davon. In der ersten Gruppe waren nach 100 Wochen alle Tiere tot oder fast tot. In der zweiten Gruppe waren nach demselben Zeitraum und trotz derselben Aflatoxinzufuhr alle Tiere lebendig und strahlten Vitalität aus, wie sich an ihrem seidigen Fell zeigte.
»Hochwertiges« und »minderwertiges« Protein
Lange Zeit bezeichnete die Schulmedizin tierisches Protein als hochwertig, weil es alle Aminosäuren enthält und Wachstum am schnellsten in Gang bringt. Aber inzwischen wissen wir im Hinblick auf Krebsgeschehen, wie wenig sinnvoll rasches Wachstum um jeden Preis nach der Adoleszenz ist. Außerdem wäre nach dieser Logik Menschenfleisch für uns das beste, also hochwertigste … Viele Studien zeigen, dass das sogenannte minderwertige pflanzliche Eiweiß zu langsamerem, aber nachhaltigerem Wachstum führt und dabei Krebs nicht nur nicht fördert wie sein »hochwertiges« Pendant, sondern sogar in der Lage ist, ihn zu minimieren. Tatsache ist: Durch pflanzliche Ernährung kann Krebs genauso ausgeschaltet wie durch tierische eingeschaltet werden.
Andererseits wissen wir mittlererweile von pflanzlichem Eiweiß, wie deutlich es Cholesterin natürlicherweise senkt, weil dieses als Verbands- und Dichtungsstoff in so großem Ausmaß nicht mehr notwendig ist. Weiterhin wissen wir, wie pflanzliches Eiweiß das Krebsrisiko senkt und eine Fülle positiver Auswirkungen mit sich bringt. Bisher gibt es keine einzige Studie, die ihm Nachteiliges nachweisen könnte. Die bisherige Verwendung der Bezeichnungen »hochwertig« und »minderwertig« für Proteine ist also schlicht falsch und irreführend. Mit anderen Worten: Pflanzliches Protein ist im Hinblick auf die Gesundheit hochwertig, tierisches nicht nur minderwertig, sondern gefährlich.
Bei Tieren, die von milchproteinreicher auf proteinarme Kost umgestellt wurden, ließ sich das Tumorwachstum um 35 bis 40 Prozent senken. Wurden die Tiere später wieder auf proteinreiche Kost umgestellt, stieg es erneut. Der damit einmal geweckte Verdacht ließ den Autor über Jahre nicht mehr los und bestätigte sich über viele weitere Experimente. Er konnte zeigen, dass Milchprotein die Art und Weise der Zellen beeinflusst, auf Kanzerogene zu reagieren. Da sich das für verschiedene Krebsarten und unterschiedliche kanzerogene Stoffe bestätigte und Ratten einen dem Menschen sehr ähnlichen Proteinstoffwechsel haben, lag der Schritt nahe, das Phänomen an Menschen zu studieren.
Die »China Study« mit ihren großen Teilnehmerzahlen war dieser Schritt und offenbarte weitere ebenso deutliche wie erschreckende Hinweise. Ein hoher Cholesterinspiegel war demnach nicht nur ein Hinweis auf eine vermehrte Wahrscheinlichkeit, an Herzproblemen zu erkranken, sondern zeigte auch ein erhöhtes Risiko in Bezug auf Krebs. Ein hohes Blutcholesterin ergab sich aus tierischen Nahrungsmitteln, die auch den Fettanteil in der Nahrung deutlich steigen ließen. Es war somit ein Anzeiger für die Menge genossener tierischer Nahrung.