Читать книгу Nie wieder Angst von Dr. Norbert Preetz - Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Norbert Preetz - Страница 16
Fallbeispiel 2: Hundephobie
ОглавлениеÄngste vor Tieren wie bei Hunde-, Schlangen- und Spinnenphobien entstehen häufig durch Konditionierung, beispielsweise wenn ein Kind erschreckt und ihm gleichzeitig eine Spinne vor das Gesicht gehalten wird. Im Kapitel 1 haben wir zwei zentrale Mechanismen für die Entstehung von Ängsten beschrieben. Insbesondere bei der Entstehung von Tierphobien spielt häufig soziales Lernen eine Rolle. Diese »soziale Vererbung« geschieht durch unbewusste Übernahme der Ängste wichtiger Bezugspersonen. Zur Illustration hier ein zweites Fallbeispiel:
Eine etwa 40-jährige Frau mit einer Hundephobie berichtete: »Ich habe Angst vor Hunden, besonders vor großen Hunden. Das habe ich von meiner Mutti übernommen. Meine Mutter wurde als Kind von einem Hund gebissen und hat daher panische Angst. Das hat sie auf uns Kinder übertragen. Das ging so weit, dass wir auf die andere Straßenseite mussten, wenn uns ein Hund entgegenkam. Wenn in der Straßenbahn ein Hund war, haben wir diese fahren lassen und die nächste genommen. Heute ist es nicht mehr so extrem, aber ich habe immer noch großen Respekt vor Hunden.«
Der »Respekt« vor Hunden war so groß, dass sie sich bei einer Begegnung mit einem noch verspielten Hundewelpen einer größeren Rasse nicht überwinden konnte, dichter als einen Meter an diesen heranzugehen. Nach lediglich fünf Minuten Behandlung mit der Handflächen-Phobietechnik hatte sie ihre Ängste weitestgehend überwunden und stellte zu ihrem eigenen Erstaunen fest, dass sie den Hund kraulte und dabei dessen flauschiges, weiches Fell bewunderte, anstatt vor Angst ihr Heil in der Flucht zu suchen.
Ein Video zur Handflächen-Phobietechnik finden Sie auf der Webseite zum Buch: www.niewiederangst.com.