Читать книгу Feuervogel - E. W. Schreiber - Страница 8

5. Kapitel

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Oskars Bar war in dieser Nacht zum Bersten voll, was er als Besitzer enorm gut fand. Denn es bedeutete, dass der Rubel rollte. Mit einem Glas Rotwein bestückt stand er relaxt an seine Bar gelehnt. Er beobachtete seine zwei Kellner, die er vor wenigen Tagen eingestellt hatte, um dem bevorstehenden Rummel in der Bar Herr werden zu können. Sie arbeiteten gut. Schnell und professionell, wie es sich gehörte. Und wie es Oskar gewohnt war, hatte sich eine Frau an seine Seite gesellt, mit der er sich nun in einem hitzigen Gespräch über Arbeitsmoral wiederfand.

Die letzten Tage hindurch hatte sie für ein Catering- Service als Kellnerin geschuftet und sich mit einem Hungerlohn abspeisen lassen.

‚Ich versteh, dass du sauer deswegen bist!’ gab Oskar zur Antwort. ‚Aber du bist selbst Schuld!’ Meine Leute verdienen überdurchschnittlich gut, dafür aber mussten sie mir zuerst beweisen, dass sie Leistung bringen, verstehst du?’.

‚Was soll das heißen?’ sprudelte es entrüstet aus ihr hervor, und ihre viel zu schwarz getuschten Wimpern blinzelten nervös auf und ab. ‚Willst du mir damit sagen, ich würde schlechte Arbeit leisten?’

‚Gott!’, dachte Oskar und zog seine buschigen Brauen nach oben, so dass sich seine Stirn runzelte. ‚Schon wieder so eine von der komplizierten Sorte’.

‚Wie lange arbeitest du schon in dem Gewerbe?’ wollte er jetzt wissen.

Sie ließ ihren Nacken nach hinten fallen und Oskars wachem Blick entging nur schwer, wie unbeholfen sie ihre Körpersprache einsetzte. Nervös trat sie von einem Bein auf das andere und schob dann ihr Becken aufreizend nach vorne.

‚Welch ungeschickte Bewegungen sie macht’, überlegte er. Seine Mundwinkel verzogen sich spöttisch grinsend nach oben, während sein Blick auf ihren viel zu weiten Ausschnitt fiel.

‚Wem um Gottes Willen versucht sie, mit ihren Reizen zu imponieren?’ fragte er sich.

Unsicher ließ sie ihre Finger durch ihre Mähne gleiten, wobei er ein kurzes, aber heftiges Kribbeln in seiner Lendengegend verspürte. Oskars Gedanken schweiften für einen Moment ab.

‚Die ist nicht besser als die von letzter Nacht. Du könntest sie haben, Oskar!’ ermahnte er sich im Stillen. ‚Aber das ist keine Frau die du zu erobern brauchst, denn selbst wenn du sie wolltest, sie gehört dir ja schon längst. Sie hat keine Klasse, also lass es!’

‚Wo waren wir stehen geblieben?’

Sie hängte an seine Frage von vorhin an. ‚Du wolltest wissen, wie lange ich als Kellnerin arbeite!’

‚Ah ja’, erwiderte er und gab sich Mühe, Interesse zu zeigen.

‚Ich bin neu in dieser Branche’, kicherte sie verlegen.

‚Tja, dass ist nun wohl dein Kaffe!’ meinte Oskar gelangweilt und würgte somit das Gespräch abrupt ab. Er hatte einfach keine Lust mehr weiter auf sie einzugehen, und sich um ihre Probleme zu kümmern. Er konnte es nicht ausstehen, ständig den Therapeuten zu markieren. Er hatte eine Bar zu führen.

‚Sorry Mädl, war nett mit dir zu plaudern, aber ich hab noch zu tun!’ sagte er jetzt bestimmt und verschwand hinter der Bar.

Feuervogel

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