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Der Maulwurf

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Vor dem Tannenstumpf auf dem Waldplatz ist der schöne, ebene Rasen ein wenig hügelig und bröselig. Da sind kleine braune Erhebungen aus Erde – die schiebt der Höhlen grabende Maulwurf an die Oberfläche. Der Maulwurf schafft es, dem mit der Tugend der Gelassenheit reichlich versehenen Gerhard Trik die Fassung zu rauben. »Gegen die Maulwürfe kämpf ich mit allen Mitteln«, knurrt er, und zählt auf: Gift und Fallen. Dem einen oder anderen Maulwurf hat er den Garaus gemacht, aber diese Hügel, die sind ganz frisch. »Gestern«, sagt er, »waren die noch nicht da.«

Muss er wieder mit Fallen arbeiten. »Das mache ich nicht gerne während des Trainingsbetriebs«, sagt der Platzwart. Er markiert die Stelle, an der er eine Falle aufstellt, mit einem Stecken, aber die Kinder ziehen den Stecken raus, und dann ist die Falle weg, weil er sie nicht wiederfindet. Verdammte Maulwürfe. Dabei weiß man als oberirdisch operierender Zweibeiner nicht mal sicher, mit wie vielen Gegnern man es aufnehmen muss. »Kann sei, des isch bloß oiner, aber der gräbt mir den ganzen Platz um«, schimpft Trik. Der durchaus Sympathie für die Talpidae hat: »Auf em Acker isch des in Ordnung, aber auf em Sportplatz hen die nix verloren.«

Wir sitzen immer noch in der »Linde«, es ist dunkel, das Weizenbier macht durstig. Rafinha erzielt für die Bayern das 2:0 gegen Villareal, beifälliges Gemurmel der Zuschauer im Nebenraum. Jens Haas, der Ingenieur, nimmt noch ein Bier. Ich auch. Wir reden über die schwierigen Fragen. Warum gelingt einer Mannschaft an dem einem Tag nichts, und an einem anderen alles? Und wie sich die Spieler gegenseitig anstecken, im Guten wie im Schlechten. Der Haas würde das Spiel gerne berechnen, so wie Ingenieure das machen, aber er ahnt, dass das nicht geht. Dann verabschieden wir uns, und ich bin froh, dass es seit 1904 Straßenbeleuchtung in Glatten gibt.

Jürgen Klopp

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