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Frank folgt auf Hock

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In Kassel wird zwar Profifußball gespielt, aber die Regionalliga hat Mühe, diesen Anspruch mit der Wirklichkeit zu vereinbaren. Die Klubs bekommen einen Bruchteil der Fernseheinnahmen eines Bundesligisten, dennoch trainieren die Fußballer zweimal am Tag. Nach dem Spiel bei Wormatia Worms ist einer von Hocks Spielern auf dem Platz zusammengebrochen. Zum Glück war der Mannschaftsarzt der Wormser in der Nähe und konnte helfen. Um Geld zu sparen, müssen sie bei Hessen Kassel ihren Arzt bei den Auswärtsspielen zu Hause lassen.

Der Unterschied, ob man eine Mannschaft in der Champions League oder in der vierten Liga trainiert, ist groß. Das Meiste aber ändert sich nicht. Der Erfolg oder Misserfolg wird am Trainer festgemacht, der hilflos an der Seitenlinie steht, wenn darüber bisweilen Kleinigkeiten entscheiden. Wie der Job einen auffrisst, aber wie man sich nach diesem Job sehnen kann, wenn man entlassen wurde. Auch das ist vergleichbar. Einige Wochen nach unserem Gespräch wurde Christian Hock in Kassel beurlaubt. Die Mannschaft und er waren von Kasseler Fans angefeindet worden. Hock hatte sogar eine Morddrohung bekommen.

Mit Wehen Wiesbaden war er 2007 fünf Spieltage vor Saisonende in die Zweite Liga aufgestiegen. Er brauchte zwingend die Fußballlehrer-Lizenz, um weiterarbeiten zu können. Montags bis donnerstags war er beim Lehrgang in Köln. Es kam vor, dass er seine Mannschaft am Freitag zum ersten Mal in der Woche sah und sie am selben Tag schon um 18 Uhr zum Spiel antrat. Fast alle, die mit dieser Doppelbelastung klarkommen mussten, haben sich aufgerieben. Ihm ging es nicht besser. Er wurde entlassen. Den Fußballlehrer machte er zu Ende, die meisten seiner ehemaligen Lehrgangskollegen sind derzeit arbeitslos. Sein Nachfolger in Wehen wurde: Wolfgang Frank. »Ein komisches Gefühl« sei das gewesen, erinnert sich Hock.

Der Trainer Jürgen Klopp war eine Notlösung. Christian Heidel, damals Manager des Zweitligisten FSV Mainz 05, fand an Fastnacht 2001 keinen Nachfolger für Eckhard Krautzun, nur den Klopp, der als Spieler seine beste Zeit hinter sich hatte. Klopp sollte Mainz ein Spiel coachen, dann zwei, und dann noch ein paar – Jahre. Mit Aufs und Abs, die Aufs überwiegen. Ein Besuch im Büro von Christian Heidel, der Klopp ein guter Freund wurde.

Jürgen Klopp

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