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LENNÉ-PARK

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Görlsdorf. Der verwilderte Park, der seit Anfang der 1990er-Jahre schrittweise wieder in eine weitläufige Parklandschaft zurückverwandelt wird, liegt eingebettet im malerischen Welsetal. Im Süden, ein paar Kilometer entfernt, die Blumberger Mühle, das Gut Kerkow und die Stadt Angermünde. Im Norden, über die B 198 zu erreichen, Greifenberg und das Naturschutzgebiet Breitenteichische Mühle. Doch schaut man auf einer Landkarte nur etwas weiter in südwestliche Richtung, wird man erkennen, wo man sich befindet und welche Landschaft ihren Einfluss und ihre Reize bis hierhin nach Görlsdorf ausstrahlt: das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und der Buchenwald Grumsiner Forst – Weltnaturerbe seit 2011.

Ich mache mir ein Foto vom Lageplan des Parks, lege Elias den Führstrick lose über den Rücken: »Komm, wir gucken uns das mal an«, und gehe einfach geradeaus in eine märchenhafte Welt aus Grün und sanften Herbstfarben hinein. Der Weg unter uns ist geschmückt mit bunten Blättern, hoch oben, über uns, ein sicheres, grünes Dach. Es riecht und schmeckt nach Moosen und Pilzen, feuchter Erde und Holz.

Tolle Bäume. Ein unbeschreiblicher Geschmack von Natur liegt in der Luft. Das Grün mehr so vorn auf den Lippen, die dunklen Farben etwas weiter hinten am Gaumen. Einfach kurz stehen bleiben, den Rücken durchdrücken und ganz tief einatmen. Riesige Bäume schützen uns vor dem Regen. Linkerhand erheben sich einige Buchen wie Kathedralen weit hinauf in den Himmel. Mächtige Riesen.


Wie alt sie wohl sind? Vor einer Lichtung halten wir uns rechts – Elias läuft strammes Wandertempo neben mir her – und umrunden eine wundervolle Lichtung, die den Blick auf diesen zauberhaften Mischwald freigibt. Da rechts ein kleiner Tee-Pavillon, dann eine Brücke über die Welse, und eins-zwei-fix sind wir an der großen Platane, die sich wie ein Monument über den Park erhebt. Zurück zum Parkwächterhaus geht es über eine weitere Brücke. Elias darf den Regenschirm tragen, was ausgespochen süß ausieht. Toller Esel. Danke. Tausend Dank.

MAN SOLLTE VIEL HÄUFIGER MIT EINEM ESEL ÜBER FELDWEGE LAUFEN. DAS ENTSCHLEUNIGT UNGEMEIN.

Ich rufe Katrin an, und keine dreißig Minuten später werden wir abgeholt. Um ehrlich zu sein, fehlen mir die Worte, um das Glück der letzten Tage zu beschreiben. Zurück auf der Koppel freut Elias sich riesig, wieder bei seinen Kumpels sein zu können, ich fahre frohen Mutes nach Hause. Badewanne, Bett, BVG.

Tausche Alltag gegen Alpaka

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