Читать книгу Es darf auch mal Champagner sein - Erma Bombeck - Страница 12

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Angst vorm Parken

Furchtbar begeistert waren wir von Doris ja nie. Sie ist der Typ, der auf die Ankündigung, man werde nächste Woche einen Heiland zur Welt bringen, erwidert: »Ich auch.«

Seit fünf Jahren laden wir Doris aber immer ein, wenn wir zum Essen in die Stadt fahren.

Wir brauchen sie nämlich. Sie ist die Einzige, die sich merken kann, wo wir den Wagen geparkt haben.

Allein haben wir es mehrfach ohne Erfolg versucht. Wir haben versucht, es aufzuschreiben. Wir haben versucht, es mithilfe von Eselsbrücken auswendig zu lernen. Wir haben es sogar aufgeteilt:

Einer von uns musste sich das Parkdeck merken, der andere die Himmelsrichtung, wieder ein anderer die Farbe. Aber es hat keinen Zweck. Wir rennen immer noch im Kreis herum, bis wir ohnmächtig zusammenbrechen – entweder vor Erschöpfung oder infolge von Abgasvergiftung.

Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass das schnelle Auffinden eines geparkten Wagens ein angeborenes Talent ist. Man hat es, oder man hat es nicht. Doris hat es. Wir entdeckten es an dem Tag, an dem wir in nackter Panik durch eine Parkgarage irrten. Helen sagte: »Kann sich denn keiner von euch an das Deck erinnern, auf dem wir geparkt haben?«

Grace erinnerte sich: »Gegenüber hatten wir lauter Schilder mit >Eingang verboten!<«

»Welche Farbe?«, fragte ich.

»Rot, alle Schilder waren rot.«

»Nicht die Schilder, das Deck.«

»Wenn ich nur die Wagentür fände, die ich angekratzt habe, als ich ausstieg – wir parken direkt daneben«, sagte Helen. »Also wenn ihr mich fragt, ich glaube, der Wagen ist weggefahren worden. Hattest du die Handbremse angezogen, Grace?«

»Ich dachte, du hättest sie angezogen«, sagte sie.

»Warum soll ich sie anziehen? Du bist doch gefahren! «

Eben hatten wir beschlossen, ins Kino zu gehen und zu warten, bis alle anderen Wagen weggefahren waren, und dann den zu nehmen, der übrig blieb, da trafen wir ganz zufällig Doris.

»Ihr sucht wohl wieder mal euren Wagen?«, fragte sie vorwurfsvoll. »Er steht in Sektion A, Osten, auf dem roten Deck, auf Platz CRE-CZI, dritter von hinten, und zwar neben einem japanischen Mittelklassewagen, durch dessen Fenster man einen japanischen Hund sieht, der mit dem Kopf nickt, wenn man auf die Bremse tritt.«

»Woher weißt du denn das alles?«

»Ich hab euch gesehen, als ihr reinfuhrt.«

Doris ist langweilig, ungeschickt, gibt dauernd mit ihren Kindern an, borgt sich Geld fürs Mittagessen, hat alles, was man gerade gekauft hat, anderswo billiger bekommen, und wenn man sie abholen will, ist sie nie fertig.

Aber wir können es uns nicht leisten, ohne sie auszugehen.

Es darf auch mal Champagner sein

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