Читать книгу Es darf auch mal Champagner sein - Erma Bombeck - Страница 17

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Alt werden und jung bleiben

Es bestehen zurzeit die größten Meinungsverschiedenheiten über den Augenblick, in dem das Leben beginnt.

Für mich wäre es ebenso wichtig, zu wissen, in welchem Augenblick das Leben aufhört. Ich habe schon Menschen gesehen, die waren erst zweiundzwanzig und trotzdem schon tot. Ihr Herz schlägt noch, die Körperfunktionen sind intakt, und sie kommen automatisch von einem Tag in den anderen. Sonst aber sind sie praktisch schon hinüber. Sie kennen keine Neugier mehr. Sie ärgern sich nicht mehr. Sie haben die Fähigkeit verloren, etwas anzuzweifeln. Nichts beeindruckt sie mehr, nichts belustigt sie. Sie sperren sich verbissen gegen neue Ideen, gegen jede Veränderung.

Die Vorfreude auf das, was jeder neue Tag bringen wird, ist bei ihnen erloschen.

Woran man merkt, wenn man hinüber ist? Daran, dass man sich einen Fernsehfilm anschaut, den man schon beim ersten Mal saudumm gefunden hat, aber zu faul ist, ein anderes Programm ein- oder den Fernseher auszuschalten.

Wenn man von sich in der Vergangenheitsform spricht.

Wenn man kaputte Nachthemden trägt und achselzuckend sagt: »Im Nachthemd sieht mich ja sowieso keiner.«

Wenn man bei der Abreise aus einem Hotel am Empfang fragt: »Bin ich schon abgemeldet?«, und der Portier erwidert: »Sieht so aus, gnädige Frau.«

Sollten meine Kinder diese Zeilen zu Gesicht bekommen, bitte ich sie, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen: Ich bin noch nicht bereit, meinen Schmuck unter ihnen zu verteilen. Ich glaube, noch einige Jahre vor mir zu haben.

Ich möchte so werden wie der zweiundneunzigjährige Virgil Conner, der kürzlich seinen Doktor in Geschichte gemacht hat.

Ich möchte so werden wie die dreiundsiebzigjährige Veallon Hixson, die letztes Jahr in Arizona zum ersten Mal an einem Marathonlauf teilnahm.

Ich möchte werden wie Arthur Godfrey, der in einer Fernsehsendung einmal zu mir sagte: »Mit siebzig wäre ich gern in einen Vaterschaftsprozess verwickelt.«

Wenn ich achtzig bin, möchte ich Sachen sagen wie: »Also das habe ich noch nie gehört.« Oder: »Ich werde Mutter fragen, die weiß das bestimmt noch.« Oder: »Komm, wir kaufen es. Wir kriegen darauf eine Hypothek mit einer Laufzeit von 20 Jahren.«

Vor allem aber möchte ich sein wie die Frau, die ich in Ohio kennenlernte. Sie kaufte mit achtundsiebzig ein Haus in Florida und pflanzte eine kleine Palme in ihren Vorgarten.

Als der erstaunte Baumschulenangestellte sagte: »Aber Madam, diese Dinger wachsen höchstens fünfundzwanzig bis dreißig Zentimeter pro Jahr«, erwiderte sie: »Nun, wenn sie übers Dach hinausgewachsen ist, werde ich sie trimmen lassen.«

Es darf auch mal Champagner sein

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