Читать книгу Es darf auch mal Champagner sein - Erma Bombeck - Страница 9

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Nur nichts anmerken lassen!

Eines Tages sah ich beim Verlassen eines Ladens meinen Mann über unseren Mietwagen gebeugt. Er hatte die Motorhaube geöffnet und blickte dem Wagen in die Eingeweide.

Es hätte keinen tieferen Eindruck auf mich gemacht, wenn ich nicht gewusst hätte, dass einmal ein Mechaniker zu ihm sagte: »Einer Ihrer Kolben frisst«, und er erwiderte: »Was denn?«

Deshalb fragte ich: »Ist was mit dem Wagen?«

»Nein, nein«, sagte er und donnerte die Motorhaube wieder zu.

»Warum glotzt du dann in den Motorraum?«

»Ich wollte die Handbremse lockern, stattdessen ging die Motorhaube auf. Also musste ich aussteigen und so tun, als hätte ich sie mit Absicht geöffnet.«

Männer sind wirklich komisch. Warum können sie nicht so ehrlich sein wie Frauen? Haben Sie schon mal einen Tennisspieler gesehen, der einen Ball verfehlt, ohne sofort das Spiel zu unterbrechen und die Bespannung seines Schlägers zu prüfen? Ganz zu schweigen von der Nummer, die ein Golfspieler abzieht: Er korrigiert sorgfältig die Fußstellung, kontrolliert die Handgelenke, wippt spielerisch in den Knien – und dann, wenn er daneben trifft, tut er so, als habe er nur einen Übungsschlag getan.

Ich war nicht zum ersten Mal Zeugin der Anstrengungen, die Männer unternehmen, um eigene Fehler zu überspielen. Ich habe gesehen, wie sie jemandem begeistert zuwinken, den sie zu kennen glauben, und wie sie dann, wenn es sich als Irrtum herausstellt, so tun, als hätten sie sich nur durch die Haare fahren wollen – oder sich am Hals kratzen, eine Fliege erschlagen, den Schlips zurechtrücken. Einmal wollte mein Mann mir sogar weismachen, er zöge nur seine Armbanduhr auf.

Neulich wollte er mir unterwegs etwas sagen, doch ich war schon ein Stückchen weitergegangen. Da fragte er eine wildfremde Frau, die gerade auf gleicher Höhe mit ihm war, was es bei uns heute zum Abendessen gäbe. Statt den Irrtum richtig zu stellen, flüsterte er ihr zu: »Wenn Sie nicht wollen, dass ich rüberkomme, brauchen Sie es nur zu sagen, ich habe volles Verständnis dafür.«

Vorgestern Abend kam ich in das Wohnzimmer von Freunden und stand einer Dame gegenüber, die genau das gleiche Kleid trug wie ich. Wir ähnelten uns wie zwei Bücherstützen. Am liebsten hätte ich ein Tischtuch über sie geworfen und vier Stühle um sie herumgestellt. Aber ich sah sie nett an und lächelte: »Also Sie haben das andere gekauft!«

Mein Mann knurrte: »Meine Herren, das nenn ich ehrlich!«

Es darf auch mal Champagner sein

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