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3.4 Sprechstilanalysen

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Seit dem Ende der 80er Jahre treten Beiträge der Sprechstilanalysen hinzu (SchlobinskiSchlobinski, Peter 1989). Auch sie gehen von einer konkreten Gruppenkommunikationssituation aus und beziehen den Erfahrungshintergrund der jeweiligen Jugendgruppe (z.B. einer katholischen Kirchengemeinde) zur Erklärung der Besonderheiten gruppentypischer SprechstileSprechstileSprechstilanalysen ein. Für die Stilbildung spielen besonders die gruppentypischen kulturellen Ressourcen eine Rolle, z.B. dient in der katholischen Jugendgruppe das MusterMuster der kirchlichen Fürbitte als eine Quelle ihres Sprachstils. Kreative SprachspieleSprachspiele und mimetischer und verfremdender Umgang mit Zitaten (v.a. Schlobinski 1993, 1996), z.B. aus der Werbung, werden mit dem Konzept der Sprachstil-BasteleiSprachstil-Bastelei („BricolageBricolage“) erfasst, wie bei der Veränderung eines Handlungsmusters aus dem ZDF-Fernsehquiz: „Der große Preis“ und der Ersetzung der „Risikofrage“ durch Wörter aus dem Sexualwortschatz:

C: Ficken einhundert

E: Ficken einhundert (.)

X: Risiko

Q: Nee

J: Glücksspiel

C: Was denn was war denn daran Risiko (.) Rita Süßmuth oder was?

E: Ficken einhundert

C: Rita Süßmuth

X: Risiko

((Lachen))

C: Frau Meyer hat Aids (.) Herr Herr Tropfmann hat Herpes (.) was möchten SIE einsetzten (..) öhöh (..) Syphilis. ((Lachen))

C: Also hier die Frage (.) also hier die Frage

E: Welche Frage

((Lachen))

S: Sein

R: Das ist hier die Frage

S: Sein oder nicht sein

R: Schwein oder nicht Schwein

((Lachen))

C: Schwein (..) oder nicht Schwein

Q: Dein?

Beispiel: „Der große Preis“

(Zit. n. SchlobinskiSchlobinski, Peter/Kohl, Gaby/Ludewigt, Irmgard/Kohl/Ludewigt 1993, S. 51ff.)

Ethnographische und sprechstilanalytische Jugendsprachforschungen lassen sich aktuell auch dem Oberbegriff der InteraktionsforschungInteraktionsforschung zuordnen, deren neuere Entwicklung in Kap. 3.8 angesprochen werden.

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