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11. Weitere begleitende Maßnahmen

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Mittlerweile war ich schon einige Zeit als Prostituierte tätig. Ich hatte wirklich tolle Kunden, eine tolle Zeit. Aber es musste auch weitergehen. Ich hatte Lust auf Neues. Irgendetwas in meinem bisherigen Business sollte es schon sein, aber was?

Es kam der Abend an dem mich ein langjähriger Kunde besuchte. Nach dem Sex erzählte er mir, dass er so gern mal in einen Swinger Club gehen möchte, aber allein als Single Mann wollte er das nicht. Zudem ist er auch noch aus Indien, also hätte er es an der Tür eines Clubs eventuell nicht so einfach. Und die Angst vor Abweisung hat ihn noch gebremst. Leute, wir müssen echt mal aufhören uns immer von diesem albernen Klischeedenken beeinflussen zu lassen. Nick, der süße Inder, ist ein sehr kultivierter Mann. Arzt. Mit einem Hang zu Doktorspielen. Das bedeutet, dass er bei unseren Dates immer meinen Puls und Blutdruck misst. Ab und zu auch meine Körpertemperatur. Ich bin so froh, dass er nicht das Blutabnehmen für sich entdeckt hat.

Nick und ich verabredeten uns zur „Leben und leben lassen Party“ in einem bekannten Swingerclub. Dresscode Fetisch oder gepflegte Abendgarderobe. Nick holte mich mit dem Taxi um 20.00 Uhr ab. Der Club lag in einem alten Hamburger Industriegebiet, wo man schon tagsüber eine Gänsehaut bekäme, so unheimlich ist es da. Nachts muss das bestimmt die Grusel-Hölle sein. Nick sagte dem Taxifahrer die Adresse des Clubs und los. Der Fahrer grinste. Egal. Wir waren beide ein wenig aufgeregt. Ich tat aber cool. Bei der Ankunft sahen wir schon weitem eine alte Villa oder ein altes Hotel, roter Teppich, abgekordelter Bereich, zwei Türsteher. Und ich sah nackte Ärsche, besser gesagt Leute in ihren Fetischkostümen. Ich konnte zwei Herren in Robin Hood-Kostümen entdecken – mit freiliegenden Hintern. Wir reihten uns hinter Dornröschen ein. Hinter uns standen Engel und Teufel. Dann die Tür. Die beiden Türsteher, Typ Schränke, hatten tatsächlich eine Art Gästeliste vor sich. Heute nur mit Anmeldung. Nick nannte uns Mr. und Mrs. Smith. Ich wusste gar nicht, dass Nick auch so lustig sein konnte. Gefiel mir. Kurzer Check auf die Liste, ein Nicken, der andere Schrank machte kurz unseren Klamottencheck, dann öffnete sich die Tür.

Ein echt großer Laden auf zwei Ebenen. Unten Bar, Tanzfläche, Outdoorbereich. Oben noch eine Bar, Lounge mit Liebesschaukel und diverse Spielzimmer. Wir wollten erstmal ankommen und nahmen einen Drink an der unteren Bar. Ausnahmsweise gönnte ich mir einen Prosecco, eigentlich bin ich in fremden Situationen lieber komplett klar im Kopf. Ich saß also auf einem Barhocker, nippte an meinem Drink und Nick neben mir war geil. Er betätschelte mich, ich ignorierte es erstmal. Meine Augen wanderten durch den Laden. Es wurde getanzt. Ich schaute mir die Kostüme an. Es tanzten Krankenschwestern mit ihren Ärzten, Polizisten, Pferde angehalftert, Hausfrauen in Kittelschürzen (beim genauen Hinsehen, waren es Herren), Nackte, Transen. Schade, dass Handyverbot herrschte, dachte ich mir. Zu uns gesellte sich ein Paar um die 60 Jahre alt. Beide in etwas zu engen Latexanzüge eingenäht, sein Penis hing heraus. Halbsteif. Ich hörte es quietschen, denn beide konnten nicht so wirklich auf den Hockern sitzen. Latex auf Plastik, da bleibt nicht viel Raum um entspannt hin und her zu rutschen. Sie suchten das Gespräch mit uns. Klassische Swingerclub Regel: erstmal in Ruhe sabbeln und schauen, ob es harmoniert. Nick war deutlich unsicher, fand beide nicht so geil. Ich fand beide eher nett, aber nicht sexy. Und dieser halbsteife Schwanz tat mir irgendwie leid. Nick musste erstmal auf die Toilette. Toll. Ich saß also allein an der Bar. Mit den beiden Latexquietschen.

Ich beschloss, meinen Drink zu nehmen und wanderte zur Tanzfläche. Keine 30 Sekunden später, steuerten mich zwei Polizisten an. Halleluja Schwester. Ich hab einen Hang zu Uniformen. Und diese Uniformen an ihren Körpern, waren deutlich zu eng. An ihren Koppeln hingen Schlagstöcke, Handschellen und kleine Kirschlollies. Kein Witz. Mein Kopf Kino raste. Die Jungs waren dermaßen hot, ich hatte Schnappatmung. Sie kamen in slow Motion Bewegung auf mich zu, waren sich ihrer Wirkung bewusst. Mäm, sie sind uns aufgefallen, bitte begleiten sie uns. Oh man, nichts lieber als DAS. Ich fühlte einen Arm auf meiner Hüfte, der andere rieb seinen Schlagstock an mir. Vielleicht war es auch sein steinharter sehr großer Penis. Sie hatten noch Sonnenbrillen auf. So albern, aber trotzdem heiß. So jetzt mal zusammenreißen, denn es ging heute Abend nicht um mich. Ich war im Job und begleitete Nick. Wenn ich mich drauf eingelassen hätte, wäre Nick sicher nicht mehr mein toller Stammkunde. Also zusammenreißen. Tschüss Jungs.

Ich holte Nick vom WC ab. Schatzi, lass uns doch mal nach oben gehen, die Spielzimmer entdecken, flüsterte ich ihm ins Ohr. Wir gingen eine steile Treppe nach oben, meine Füße taten weh, da ich verdammt hohe Schuhe trug. Wir nahmen oben an der zweiten Bar Platz, also alles wieder auf Anfang. Ich trank Wasser, Nick diverse Gin Tonic. Ich glaube, er musste sich Mut antrinken. Von der Bar aus hatten wir einen tollen Blick auf die Lounge, die super bequem aussah. Eine riesige Sofa-Landschaft in U-Form in gepflegtem Puffrot mit Samtstoff. Hatte sicher Platz für 20 Leute. Ein junges Pärchen, beide splitterfasernackt, vögelten was das Zeug hielt. Sie ritt ihn und ich konnte es wunderbar beobachten. Seine Eier hüpften auf und ab, während sie ihm wie der Teufel die Sporen gab. Es gesellten sich diverse Herren um die beiden. Alle schauten zu. Hmh, was ja wirklich unsexy in solchen Läden ist, dass einige Soloherren ihre Schwänze in den Händen haltend masturbierend durch den Laden laufen und bei Pärchen, die es gerade treiben, sich davor stellen und sich einen runterholen. Zwischenzeitlich wurde mir der Blick verstellt. Doof. Das Pärchen war mittlerweile fertig. Die Gruppe löste sich auf.

Wir beschlossen, es uns auf dem Sofa gemütlich zu machen. Es kam ein netter junger Mann, nackt, auf uns zu. Er verbeugte sich vor mir. Darf ich ihre Füße massieren meine Gräfin? Er hatte eine Mordserektion. Er kniete vor mir, zog mir meine Pumps aus und massierte mich. Es war herrlich. Je mehr er massierte, desto mehr wuchs seine Latte. Erst da begriff ich, dass es sein Fetisch war, Frauenfüße. Nick war übrigens noch immer angezogen, ich auch. Wir waren bestimmt schon zwei Stunden in dem Laden. Er hatte mich vorab für 4 Stunden bezahlt.

Wir zogen weiter. Es gab verschiedene Räume, zum Mitmachen, Zusehen, oder nur für Paare, die unter sich bleiben möchten, Gang Bang, Gynäkologen Stuhl, Gefängnis, Whirlpool, Sauna. Nick entschied, dass es nun an der Zeit für Sex wäre. Wir gingen in einen Raum und gesellten uns zu einem weiteren Pärchen. Beide echt hübsch. Er leckte sie. Sie war schon fast im siebten Himmel angekommen. Nick zog sich komplett aus, was mich irgendwie überraschte. Er wurde von dem anderem Mann eingeladen, die Lady mitzulecken. Ich sah also zwei Jungs, die abwechselnd eine Muschi leckten. Ich lag daneben und schaute zu. Okay, es ist ein Job. Ich hatte mit Nick die Abmachung getroffen, dass er an dem Abend natürlich alles machen kann, ich aber nur mit ihm Sex haben werde. Das war meine Bedingung. Wie komme ich denn dazu, umsonst mit fremden Männern zu bumsen? Nick war mir gegenüber immer großzügig, ich kann mich wirklich nicht beklagen. Um jetzt endlich mal Fahrt aufzunehmen, zog ich mich aus und zog Nick zu mir. Wir vögelten, eine Stunde lang. Puh, eine Stunde kann echt lang sein. Aber es war irgendwie richtig geil mit ihm. Wir ließen uns zusehen, anfangs von dem Paar, später schauten noch einige Gäste zu. Es störte mich nicht. Im Gegenteil, es war hot. Nick kam drei Mal in dieser Stunde. Respekt.

Wir waren total verschwitzt, fertig und mein Make up war völlig verschmiert. Ich sah aus wie eine Crack-Nutte. Nick war happy. Wir gingen raus, vorbei an den Türstehern, die immer noch Leute checkten. Kurzes Abnicken, hoffe, es hat euch gefallen. Nächste Woche ist übrigens GSLP. Aha.

Nick brachte mich nach Hause. Schade, ich habe meinen Arztkoffer nicht mit, würde jetzt gern Deinen Blutdruck messen. Ich wollte nur noch duschen, 3 Tausend Liter Wasser trinken und schlafen.

Der nächste Morgen. Ich wache auf. Mein erster Gedanke: Was ist GSLP? Als ob wir nächste Woche da wieder hingehen würden. Absurd. Das musste ich erstmal verarbeiten. ich habe Flashbacks. Bei meinem ersten Kaffee googelte ich GSLP. GEHT SOFORT LOS PARTY. Lustig, aber nichts für mich. Die Damen würden zuerst reingelassen, drapieren sich für die Herren, die dann sofort nach Einlass zustoßen konnten. Das war und ist mir, zu platt. Ich hab da doch einen Qualitätsanspruch.

Im Laufe der Zeit begleitete ich noch 3 weitere Kunden. In verschiedene Clubs. Alles in allem muss ich sagen, dass es schon prickelnd ist, man taucht in eine andere Welt. Aber es ist ein Job, der drei bis vier Stunden dauert. Das könnte ich nicht jede Woche machen. Jetzt war ich bestimmt seit einem Jahr in keinem Club mehr und ich vermisse es nicht. Es zählt also doch nur der Moment.

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