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Erkenne ungesunde Verhaltensmuster und durchbreche sie

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Jeder von uns kennt es: Du fängst plötzlich an, Sport zu treiben, mehr rauszugehen oder besser zu essen. Du fühlst dich fantastisch und bist felsenfest davon überzeugt, dass dies deine neue Routine sein wird.

Ein oder zwei Wochen später wirfst du diese Routine vielleicht aber schon wieder über Bord, da die Bequemlichkeit laut an die Tür geklopft hat und du dir dachtest: »Ach, eine kleine Pause kann keinem schaden.« Und damit hat der innere Schweinehund gesiegt, denn er möchte definitiv keine Veränderung. Pfui, Veränderung könnte ja bedeuten, dass du plötzlich fit wirst, gesund lebst und dein Leben in die Hand nimmst. Wer will schon so was? 

Auch ich kenne das nur allzu gut. Sehr, sehr gut sogar. Ich kann nicht mehr als eine Tasse Kaffee am Tag trinken, da ich sonst sehr unruhig werde und mich einfach nur schlecht fühle. Ich weiß das inzwischen seit Jahren und verfalle trotzdem ab und zu in alte Muster, wenn ich glaube, mehr leisten zu können, wenn ich mehr Aufputschmittel konsumiere. Leider geht dies immer in die Hose.

Genau so sieht es aus, wenn ich mich nicht bewege oder lange kein Yoga mache. Für mich ist tägliche Bewegung sehr wichtig, da ich so mein ganzes System aufwecke und mich viel besser in meiner Haut fühle. Ich bin fit und frisch im Kopf, und mein Tag verläuft viel besser als ohne Bewegung. Ich versuche, täglich Yoga zu machen, und wenn das nicht klappt, dann drehe ich wenigstens die Musik für ein paar Minuten auf und tanze durch den ganzen Raum. Es tut einfach gut, alles in Bewegung zu bringen. Vernachlässige ich diese Routine für mehr als eine Woche, geht es bei mir ganz schnell bergab. Ich werde faul, müde und habe grundsätzlich weniger Energie und bin weniger fokussiert. Und auch hier muss ich mich immer wieder daran erinnern, meine »gesunde« Routine bloß nicht zu vernachlässigen.

Meine schädlichsten Verhaltensmuster sind aber zwei ganz andere: Manchmal siegt meine Bequemlichkeit und ich schaue mir einen Film direkt vor dem Schlafengehen an. Da ich seit vielen Jahren nicht mehr daran gewöhnt bin fernzusehen, spüre ich den Einfluss ganz extrem. Hierbei kannst du mich für vollkommen verrückt erklären, aber ich habe eine Art von Kater am nächsten Morgen, da mein Schlaf durch den Fernsehkonsum einfach nicht so gut war wie sonst. Ich bin dann nicht klar im Kopf und fühle mich schlecht. Sicherlich ist das ein Prozess, der sich über einige Jahre entwickelt hat, da ich früher jeden Tag vor dem Fernseher saß und mir des Einflusses nicht bewusst war. Nachdem ich mich aber vom Fernsehkonsum verabschiedet hatte, habe ich auch gemerkt, dass mir das Fernsehen nicht gutgetan hat.

Sitze ich mal im Flugzeug und fange an, eine neue Serie zu schauen, die mich in den Bann zieht, habe ich ein Problem. Denn es bedeutet, dass ich den nächsten Tagen die ganze Staffel konsumiere. Und drei Mal kannst du raten, wie es mir dann geht.

Das andere sehr ungesunde Verhaltensmuster ist gelegentliche Isolation. Wenn ich in einem kreativen Prozess bin, ziehe ich mich automatisch zurück. Ich komme in eine Art Flow und lasse meine Arbeit einfach fließen. Das ist in dieser Phase auch vollkommen in Ordnung, da ich keine Einflüsse von außen haben möchte. Ich möchte in dieser Blase bleiben, bis das fertig ist, was ich begonnen habe. Jedoch passiert mir das manchmal auch, wenn ich mich etwas unsicher oder nicht zu 100 Prozent gut fühle. Ich neige dann dazu, zu einem einsamen Wolf zu mutieren. Was im ersten Moment gar nicht so schlecht ist, da ich meine Batterien so wieder aufladen kann. Aber auch hier muss ich erkennen, ab wann es für mich ungesund sein könnte und es wieder Zeit für Verbindungen wird. Denn ohne Verbindungen sind wir nichts; wir brauchen den Kontakt zu anderen.

All das sind Beispiele für meine ungesunden Verhaltensmuster. Früher hatte ich mehr davon, und sie waren auch wesentlich ausgeprägter. Ich habe in den letzten Jahren gelernt, diese ungesunden Muster zu unterbrechen. Früher hätte ich einfach so weitergemacht und mir selbst geschadet. Heute merke ich schnell, wenn ich in alte Verhaltensmuster verfalle, und unterbreche diese ganz bewusst. Bevor du dies aber machen kannst, musst du deine Verhaltensmuster erst einmal genau kennen.

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