Читать книгу Freiheit im Herzen - Evelin Chudak - Страница 16
Warum ich nur noch selten auf Dramen eingehe
ОглавлениеIch kann mich noch sehr gut an gewisse Konversationen erinnern, die mich früher wütend gemacht haben. Heute lache ich mich schlapp, wenn ich nur daran denke.
Ein Beispiel:
Britta: »Auf der Wiese waren Rehe mit zwei Rehkitzen, und die Kleinen sind nun schon seit ein paar Tagen weg.« Ich: »Aha.« Britta: »Wahrscheinlich sind sie tot.« Ich: »Aber das weißt du doch gar nicht.« Britta sagt: »Trifft es dich denn gar nicht?«, und ist enttäuscht.
Diese Taktik kenne ich schon mein ganzes Leben lang, und fast immer bin ich darauf angesprungen.
Überall wurde eine Tragödie gefunden und ein Grund zu leiden oder sich zu beschweren. Mitgefühl verbinden die meisten Menschen mit einer traurigen Erfahrung oder einem traurigen Erlebnis. Und dann wird das Leid geteilt, und Menschen fühlen sich miteinander verbunden. Aber funktioniert Verbundenheit denn nicht auch durch Schönes, Angenehmes oder Positives?
Früher habe ich mich über solche unnötigen Dramen aufgeregt. Ich habe es einfach nicht verstanden, warum man sich in diesen Emotionen suhlt, anstatt eine Lösung zu finden. Gleichzeitig habe ich dieses Verhalten verurteilt, was auch nicht richtig war. Seit ein paar Jahren habe ich keine Lust mehr darauf, denn es wurde mir einfach zu viel Drama. Ich muss sagen, dass ich es heute sogar lustig finde, wie jeder sich seine eigene Realität kreiert und darin Bestätigung von außen sucht.