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Überdruckventile des Erdinnern

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Unser Planet hat etwa 485 aktive Vulkane über Land und etwa 80 unter der Meeresoberfläche, dazu kommen noch viel mehr Erloschene und solche, die in Scheinruhe verharren. Vulkane sind nicht gleichmäßig über die Erdoberfläche verteilt, sondern konzentrieren sich auf Zonen, wo gewaltige Kräfte am Werk sind: Da, wo Kontinentalplatten aneinanderstoßen, kracht es manchmal. Erdbeben und Vulkane sind die Folge. Es ist kein Zufall, dass die Verteilungen von Erdbebengebieten und aktivem Vulkanismus nahezu identisch sind. Der Feuerring zieht sich am Rand des Pazifiks entlang; auf ihm haben sich etwa zwei Drittel aller Vulkanausbrüche während der letzten 10.000 Jahre ereignet.

Grund für alle vulkanischen Erscheinungen sind Magmakammern, die in 10 bis 20 Kilometer Tiefe liegen. Es sind Ansammlungen geschmolzenen Gesteins, das nach oben drückt, wenn sich eine Gelegenheit dazu bietet. Unter Island hält sich eine riesige Magmablase, die über 400 Kilometer in die Tiefe reicht. Der Yellowstone Nationalpark in den USA ist bekannt für seine vielen Geysire und Schlammtöpfe. Auch unter dem Yellowstone ruht ein Supervulkan, eine riesige Ansammlung von Magma. Wenn diese durchdrückt, ist es um das Naturwunder und das Umland geschehen.

In älteren Büchern steht noch, dass Magma aus dem Erdinneren, wo ständig eine Schmelze vorliegt, durch Schlote zur Erdoberfläche dringt. Doch heute sind sich die Vulkanologen einig, dass dies nicht der Fall ist. Vielmehr entsteht Magma durch lokales Schmelzen der Gesteinsschichten des oberen Erdmantels. Übrigens, der Unterschied zwischen Magma und Lava ist ganz einfach: Sobald die Gesteinsschmelze an die Oberfläche tritt, nennt man sie Lava. Sie kühlt aus, erstarrt und wird zu Gestein.

Vulkanausbrüche führen uns wie kein anderes Phänomen vor Augen, dass in der Tiefe des Erdmantels andere Bedingungen herrschen. Die Erde ist wie eine Zwiebel aufgebaut: verschiedene Schalen, die sich in der Zusammensetzung und der Temperatur stark voneinander unterscheiden. Die Erdkruste mit festem Gestein ist dabei eine hauchdünne Schicht. Im Gebirge kann sie eine Mächtigkeit von etwa 80 Kilometer erreichen, in den Ozeanen ist sie aber nur 5 bis 7 Kilometer dick. Darunter ändert sich die Konsistenz des Gesteins. Druck und große Hitze lassen das Gestein teilweise schmelzen und es entsteht eine dicke und zähflüssige Schicht, die dazu führt, dass sich Kontinentalplatten verschieben.

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