Читать книгу Welt am Abgrund - Ewald Weber - Страница 29

Zunächst fällt auf, dass die Schätzungen der Mengen in den Vorräten stark schwanken. Der Gehalt an Kohlenstoff im Boden ist nicht annäherungsweise genau bekannt. Die Bestimmung ist aber auch schwierig. Niemand kann von jedem Quadratmeter der Erdoberfläche Proben holen und die Menge an Kohlenstoff messen. Die Vorgänge in den Böden sind kompliziert und erst die letzten paar Jahre intensiver Forschung zeigen die vielen Prozesse, die durch die Lebewesen im Boden ablaufen. Noch vor etwa 20 Jahren gingen Wissenschaftler von einer viel geringeren Menge an Bodenkohlenstoff aus. Inzwischen weiß man, dass Permafrostböden sehr viel Kohlenstoff enthalten, etwa 1300 bis 1600 Gigatonnen. Diese Böden sind in der Tiefe das ganze Jahr durchgefroren und kommen in den Polargebieten vor. Nur die oberste Schicht taut im Sommer auf – meist 30 Zentimeter bis 2 Meter – und erlaubt die Existenz einer Vegetation.

Auch die Vorräte an fossilen Energieträgern sind schwer zu schätzen. Selbst wenn die Mengen an Kohle, Erdöl und Erdgas höher als bisher angenommen sein sollten, bedeutet dies nicht, dass sie für uns leicht zur Verfügung stehen. Die Erdölgewinnung aus der Tiefsee oder tief liegenden Lagerstätten an Land ist teuer und mit Gefahren verbunden. Das Trio an fossilen Energieträgern hat übrigens eine sehr unterschiedliche Entstehungsgeschichte.