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Bienen als Wegweiser

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Es ist nach wie vor ein ungelöstes Rätsel, wie genau die frühen Menschen die schier unendliche Fülle an Pflanzen und Pilzen so exakt als essbar, giftig oder heilsam eingestuft haben. Die bloße Anwendung des Prinzips von Versuch und Irrtum scheint bei der Menge an Pflanzen und Pilzarten nicht haltbar. Vielmehr ist es denkbar, dass die Menschen sich den Gebrauch der Pflanzen bei den Tieren abgeschaut haben. Je nach Lebensraum wurden dabei verschiedene Tiere beobachtet, doch nicht jedes Tier eignet sich hierfür gleichermaßen, da es durchaus Tierarten gibt, bei denen Stoffe auf dem Speiseplan stehen, die für Menschen giftig sind.

Der amerikanische Ethnobotaniker Jonathan Ott hat die Hypothese aufgestellt, dass es die Bienen waren, die den Menschen dieses Wissen brachten. Insbesondere psychoaktive Pflanzen, die einen berauschenden Honig produzieren, wurden über den Umweg des Honigs ausfindig gemacht.

Das Honigernten selbst haben sich die Menschen wahrscheinlich ebenfalls schon sehr früh von den Tieren abgeschaut. Wenn ein Honig aus dem Nektar bestimmter Pflanzen nun eine besondere Wirkung hatte, brauchte man nicht lange nachzudenken, um auf die Idee zu kommen, den Bienen zum Ursprung dieses Nektars zu folgen. Schon kannte man die Stammpflanze zu der Wirkung und konnte die Pflanze entsprechend anwenden.

Auch die heilsamen Eigenschaften verschiedener Pflanzen gelangen über den Nektar in den Honig. So sind bestimmte Honigsorten besonders gut zur Behandlung bestimmter Krankheiten geeignet. Lindenhonig hilft beispielsweise ebenso wie die Lindenblüten selbst hervorragend bei Erkältungskrankheiten. Es ist daher anzunehmen, dass auch medizinisch nutzbare Pflanzen so über die Bienen von den Menschen entdeckt wurden. Man kann also davon ausgehen, dass die Bienen den Menschen zumindest ein Wegweiser auf dem Weg bei der Entdeckung der unzähligen Heil- und Zauberpflanzen waren.

Berauschende Bienen

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