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Bienen als Drogendetektoren

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Auch in unserer modernen Welt haben die Bienen einen Platz in der Welt der Drogen – wenn auch einen etwas sonderbaren. Bienen verfügen über einen überaus feinen Geruchssinn. Diesen brauchen sie, um über die Blütendüfte ihre Nahrung ausfindig zu machen. Ihre Fühler sind dabei wie nach außen gestülpte Riechorgane, die jedes noch so kleine Duftmolekül wahrnehmen können. Diese Fähigkeit haben sich Wissenschaftler bei einer neuen Methode zum Aufspüren von illegalen Drogen zunutze gemacht. Ähnlich wie Drogenspürhunde können nun auch Bienen gezielt genutzt werden, um illegalisierte Substanzen anzuzeigen.

Doch wie funktioniert dies in der Praxis? Stellt man Bienenstöcke in den Hallen der Flughäfen auf und wartet, bis vermeintliche Drogenschmuggler von einem Schwarm Bienen attackiert werden? Das wäre eine spektakuläre Vorstellung. So funktioniert es aber dann doch nicht. In der Realität ist die ganze Sache eine sehr groteske Angelegenheit. Einzelne Bienen werden wie ein elektronisches Bauteil in eine Apparatur eingesetzt, mit der die zu untersuchenden Güter inspiziert werden. Die Biene sitzt dabei bewegungsunfähig im Inneren des Gerätes und bekommt lediglich die duftende Luft zugeführt. Sobald sie einen der antrainierten Stoffe riecht, fährt die Biene ihren Stachel aus, und das Gerät schlägt Alarm. Es ist nachvollziehbar, dass die Lebenszeit des «Bauteils» Biene unter diesen Voraussetzungen sehr begrenzt ist. Die Forscher sind dennoch von den Vorteilen begeistert. Ein Drogenspürhund kann nur eine halbe Stunde arbeiten, bis er eine Pause braucht. Das Bienen-Bauteil ist hingegen bis zu 48 Stunden betriebsbereit. Sobald es dann seinen Dienst versagt, kann es einfach ausgetauscht werden. Bienen gibt es ja genug.

Doch wie wird den Bienen diese Reaktion auf bestimmte Düfte antrainiert? Auch hier liegen die Bienen wieder vorne. Während Hunde eine jahrelange Ausbildung benötigen, können Bienen in wenigen Minuten trainiert werden. Zu diesem Zweck wird die arme Kreatur flugunfähig eingespannt und bekommt abwechselnd angenehmen Blütenduft und den Duft der gewünschten Droge an die Fühler geblasen. Immer wenn der Duft der Drogen in der Luft liegt, bekommt die Biene gleichzeitig einen Stromschlag. Dem Insekt wird so schnell eine Abwehrreaktion beim Duft der Drogen antrainiert. Es reagiert darauf, indem es seinen Giftstachel ausfährt.

Genauso wie man den einst heiligen psychoaktiven Substanzen im Kampf gegen die Drogen den Krieg erklärte, unterjocht man nun die Biene, weil sie uns den Weg zu den berauschenden Pflanzen gezeigt und uns psychoaktiven Honig geschenkt hat, in einer unsäglich würdelosen Weise, nutzt sie aus und zwingt sie zum Sklavendienst, in dem sie selbst den Kampf gegen die Drogen führen muss. Welch groteske Ironie! Doch ist dies ein Sinnbild für die moderne Gesellschaft – nicht nur in Bezug auf ihren Umgang mit berauschenden Drogen, sondern auch grundsätzlich mit allem, was uns zu kritischem Denken inspiriert und anregt.


Bhramari Devi, die hinduistische Göttin der Bienen

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