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3.2.8 Biopsien im Magen

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Bei den meisten Gastroskopien sind Biopsien indiziert (teils auch bei unauffälliger Makroskopie, z. B. bei Oberbauchbeschwerden zum Ausschluss einer Helicobacter-assoziierten funktionellen Dyspepsie).

Wo genau die Biopsien entnommen werden sollten, hängt von der Situation ab (möglichst aus auffälliger Schleimhaut). Es stellt sich dennoch die Frage, wo biopsiert werden soll, wenn die Schleimhaut überall oder nirgendwo auffällig ist.

Die Evidenzlage hierzu ist mäßig, aber es ist üblich, sich an der „S2k-Leitlinie Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit“ (2016) zu orientieren.

Diese empfiehlt, je zwei Biopsien aus dem mittleren Corpus und dem Antrum (2-3 cm vor dem Pylorus) zu entnehmen. Dabei sollte je eine der Proben von der großen und kleinen Kurvatur genommen werden.

Zusätzlich ist je eine Probeentnahme aus Antrum und Corpus für einen Urease-Schnelltest üblich.

Bei der Abklärung eines Vitamin-B12-Mangels oder V.a. atrophische Gastritis sollten zusätzlich 2 Biopsien aus dem Fundus entnommen werden. Dies verbessert die Sensitivität für Autoimmungastritiden (vgl. Kapitel: 6.1 „Gastritis und Duodenitis“).

Das notwendige Instrument ist die Biopsiezange. Die Zangen gibt es in verschiedenen Ausführungen (mit und ohne Dorn). Für Anfänger (und in den allermeisten Fällen auch für den Erfahrenen) macht dies jedoch keinen Unterschied.


Führen Sie die Zange zügig durch das Biopsieventil ein (vgl. Abb. 2.8)!

Wenn die Zange sich der Gerätespitze nähert, sollten Sie langsamer vorgehen, da es möglich ist, mit der Zange die Wand des Gastrointestinaltraktes zu durchstoßen.

Im Magen ist die Wand jedoch so dick und elastisch, dass dies wahrscheinlich nicht passiert. Im Dünndarm und erst recht im Colon ist die Perforationsgefahr jedoch deutlich größer.

Bei abgewinkelter Gerätespitze spüren Sie in der Regel einen höheren Widerstand beim Vorschieben der Zange, wenn der Abwinkelungsteil des Endoskops erreicht wird. Ansonsten müssen Sie auf die bereits eingeführte Länge achten.


Wenn Sie die Zange im endoskopischen Bild sehen, probieren Sie zunächst, Luft aus dem Magen zu saugen! Sie werden feststellen, dass dies funktioniert, allerdings nur sehr langsam, da der Arbeitskanal weitgehend verlegt ist. (Wasser funktioniert kaum, Schleim oder Blut lassen sich nicht absaugen). Diese Übung brauchen Sie nicht zu wiederholen. Behalten Sie das „Absaugproblem“ aber im Hinterkopf!

Entnehmen Sie die Biopsien an den oben beschriebenen Stellen!

Zum Öffnen der Zange geben Sie das ausreichend laut und deutlich gesprochene Kommando „Auf!“.

Setzen Sie die geöffnete Zange auf die Schleimhaut und lassen Sie die Zange mit dem Kommando „Zu!“ schließen! Ziehen Sie die Zange ein kleines Stück zurück, um die Biopsie „abzuzupfen“!

Wichtig ist, dass Sie mit einer Zange 2 Biopsien entnehmen können, ohne die Zange zu entleeren. Nach der Entnahme von 2 Proben ziehen Sie die Zange nicht selbst aus dem Gerät, sondern geben der Endoskopiepflege das Kommando „Zange entfernen!“ und teilen mit, um welches Material es sich bei der Probe handelt (z. B. „Histologie Antrum“ oder „HP-Schnelltest“)!

Tipp:

Wenn Sie ein großes Gewebestück in der Zange haben und eine zweite Probe entnehmen, kann es sein, dass die erste Probe verloren geht. Falls Sie eine sehr große/gute Biopsie in Ihrer Zange haben, können Sie daher erwägen, die Probe von der Endoskopiepflege bergen zu lassen (auch wenn die Zange noch nicht voll ist).

Sie können auch einmal probieren, die Zange in Inversion einzuführen. Sie werden feststellen, dass dies nur sehr schwer (oder gar nicht) geht. Gegen sehr hohen Widerstand sollten Sie keine Instrumente einführen, da dies das Gerät beschädigen kann. – Brechen Sie den Einführversuch also ab, sobald Sie den zu erwartenden sehr hohen Widerstand spüren!

Wenn Sie in Inversion biopsieren müssen, gehen Sie wie folgt vor:

Heben Sie die Inversion kurz ganz oder teilweise auf. Führen Sie die Zange vor, bis sie die Gerätespitze erreicht hat! Invertieren Sie nun erneut und entnehmen Sie die Probe!

Tipp:

Die Endoskopiezange hat insbesondere für Anfänger einen weiteren Nutzen. Wenn Sie später eine Läsion biopsieren und im Befund beschreiben, wird es Ihnen (zu Anfang) schwerfallen, die Größe zu schätzen. Sie können die offene Biopsiezange als Maßstab nutzen (im bewegten Bild oder Sie machen sich ein Bild mit Läsion und geöffneter Zange).

Eine übliche Biopsiezange hat offen einen Durchmesser von ca. 7 mm (eine genaue Angabe finden Sie auf der Verpackung der Zange).

Kursbuch Gastroskopie

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