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2.2 Bedienteil

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Die Bedienteile (auch: „Kontrollkörper“) aller Endoskope unterscheiden sich nur gering. Je nach technischer Ausstattung unterscheidet sich die Anzahl der Knöpfe/Bedienelemente, aber die grundsätzliche Funktionsweise bleibt gleich.

Wir beschränken uns hier zunächst auf die wichtigsten Funktionen. Die Zusatzfunktionen, die Knöpfe hierfür sowie die (kleinen) Unterschiede zwischen den Gerätetypen werden später behandelt.

Die Knöpfe des Endoskops sind numeriert und am Gerät entsprechend beschriftet. Die folgende Beschreibung behält die „geräteigene“ Numerierung bei. Die Ventile und anderen Bedienelemente am Gerät tragen keine Zahlen und werden auf den folgenden Bildern mit Buchstaben gekennzeichnet. Die Belegung der Knöpfe kann geändert werden. Die unten genannte Belegung ist verbreitet und wird auch in der „Heimatabteilung“ des Autors genutzt.



Freeze/Standbild:

Dieser Knopf erzeugt ein Standbild, das dann gegebenenfalls gespeichert (oder bei älteren Endoskopietürmen gedruckt) werden kann.

Speichern/Drucken:

Speichert/druckt das aktuelle Monitorbild (auch wenn zuvor nicht „gefreezt“ wurde).

Absaugventil:

Das Ventil trennt den Arbeitskanal oberhalb des „Biopsieventils“ von der Absaugung. Druck auf das Ventil stellt die Verbindung zur Absaugung her. Der Knopf kann auch nur teilweise gedrückt werden, um weniger stark zu saugen. Letzteres kann sinnvoll sein, um das Einsaugen von Schleimhaut in den Arbeitskanal zu vermeiden. Im Endoskopiejargon wird dieses „schwache Saugen“ auch „Abschlürfen“ genannt.

Biopsieventil:

Es handelt sich um kein Ventil im engeren Sinne, sondern um ein weiches Kunststoffteil (Einmalartikel) mit einer dünnen zentral perforierten Membran. Es verschließt den (hier y-artig verzweigten) Arbeitskanal ausreichend dicht, um eine Absaugung zu erlauben und bietet eine ausreichend große Öffnung, um das Einführen von Instrumenten zu ermöglichen (vgl. Abb. 2.6a-d).

Mit einer wassergefüllten Spritze mit Luer-Ansatz lässt sich der Gastrointestinaltrakt über das Biopsieventil und den Arbeitskanal spülen.

Es existieren spezielle Biopsieventile mit einem kurzen Schlauch und einem weiteren Luer-Ansatz, so dass man eine solche Spülung auch durchführen kann, solange das eigentliche Biopsieventil durch ein Instrument blockiert ist (z. B. bei ERCP, OTSC-Clip-Applikation, etc.). Allerdings ist das Spülen an einem eingelegten Instrument vorbei nur begrenzt effektiv.


Luft-Wasser-Ventil:

In der Mitte dieses Ventils befindet sich ein kleines Loch (Abb. 2.7), aus dem kontinuierlich unter Druck stehendes Gas ausströmt (entweder Raumluft aus der „Pumpe“ des Endoskopieturms oder CO2 aus der CO2-Einheit). Wird das Loch mit dem Finger verschlossen, strömt das Gas durch einen eigenen Luftkanal aus der Gerätespitze in den Gastrointestinaltrakt: Es wird „Luft/Gas gegeben“. Der eigene Luftkanal erlaubt es Gas zu insufflieren, während abgesaugt wird, so dass das Lumen nicht kollabiert. Dies ist fast immer zu empfehlen (Ausnahme: prall gefüllter Magen mit Aspirationsrisiko). Das Ventil hat eine zweite Funktion: Wird es eingedrückt, strömt Wasser entweder durch einen eigenen Kanal oder den auch für die Luft verwendeten Kanal. – Es existieren beide Bauweisen. Am Ende des Kanals (also an der Gerätespitze) wird das Wasser durch eine kleine Metallplatte auf die Optik des Endoskops umgeleitet: Es wird „die Scheibe gespült“.


Großes Abwinkelungsrad:

Dieses Rad steuert die Abwinkelung des Gerätes nach oben und unten. Eine Drehung nach links (=“zu sich hin“) hebt die Gerätespitze an bzw. bewegt das Bild nach oben. Eine Drehung nach rechts wirkt umgekehrt.

Arretierung für das große Abwinkelungsrad:

Sie ist eine Art Feststellbremse für das Rad, so dass es während der Untersuchung losgelassen werden kann, um z. B. ein Instrument einzuführen. Die Arretierung blockiert das Rad nicht vollständig. Eine Feinjustierung ist auch bei arretiertem Rad möglich, allerdings gegen deutlich erhöhten Widerstand.

Liegt der Hebel nach links, wirkt die Arretierung. – Das Rad ist „festgestellt“. Nach rechts ist die Arretierung gelöst.

Kleines Abwinkelungsrad:

Dieses Rad steuert die Abwinkelung des Gerätes nach rechts und links. Eine Drehung nach links (=“zu sich hin“) biegt die Gerätespitze nach links, bzw. bewegt das Bild nach links. Eine Drehung nach rechts wirkt umgekehrt.

Arretierung für das kleine Abwinkelungsrad:

Diese Arretierung ist selbst ein kleines Rad und wirkt analog zur Arretierung des großen Rades.

Eine Drehung nach links stellt das Rad fest. Nach rechts wird die Arretierung gelöst.

Kursbuch Gastroskopie

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