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Kapitel 2 – Theoretischer Teil

2.1 Technische Grundlagen

Dieses Buch dient in erster Linie dem Erlernen der Gastroskopie. Abhängig von Befund und Fragestellung kann jedoch bei einer ÖGD zusätzlich die genauere Beurteilung der Papillenregion (mit einem Duodenoskop) oder eine Jejunoskopie (mit einem Koloskop) notwendig werden.

Wer gastroskopiert, sollte also auch Duodenoskopie und Jejunoskopie beherrschen, wozu die Kenntnis der dabei zu verwendenden Endoskope (Gastroskop, Duodenoskop und Koloskop bzw. die Kenntnis der Unterschiede zwischen den drei Gerätefamilien) notwendig ist.

Natürlich muss niemand genau wissen, bei wie viel Grad die maximale Abwinkelung eines Gerätes bei optimal eingestellten Bowdenzügen liegt, aber die grundsätzlichen Unterschiede in Beweglichkeit, Optik und Gerätedurchmesser sollten bekannt sein.

In diesem Buch wird immer von Videoendoskopen ausgegangen, also einem kleinen Kamerachip in der Gerätespitze und elektronischer Bildübertragung auf einen Monitor. Auf Glasfasergeräte mit Okular und „Teachingoptik“ wird nicht eingegangen, da diese (zumindest in der Endoskopie des Gastrointestinaltrakts) keinerlei Rolle mehr spielen.

Allen drei Gerätetypen ist ein grundsätzlicher Aufbau gemeinsam, auch der Kontrollkörper bzw. das Bedienteil ist bei allen Gerätetypen sehr ähnlich.

Grob lässt sich ein modernes Endoskop unterteilen in:

 Distalende mit Optik, Ende der Lichtleiter, Ende des Arbeitskanals und der Luft-/Wasser-Kanäle und ggf. Albarrán-Hebel.

 Abwinkelungsteil (gut erkennbar, da mit Gummi ummantelt) – hier wirken die Steuerräder

 Einführschlauch – der flexible Teil des Endoskops

 Bedienteil (auch: Kontrollkörper) – im „praktischen Teil“ genauer beschrieben

 Versorgungsschlauch mit Versorgungsstecker, die das Gerät mit dem Endoskopieturm und der Absaugung verbindet.


2.1.1 Gastroskope

Gastroskope sind vergleichsweise kurze Endoskope mit einer Arbeitslänge von etwa einem Meter und einem Blick aus dem Gerät entlang der Geräteachse. – Dies ist gemeint, wenn von einem „Geradeausblickgerät“ oder einer „Geradeausoptik“ gesprochen wird.

Das Sichtfeld beträgt bei modernen Geräten um 140°.

Die Geräte sind asymmetrisch beweglich. Das bedeutet, dass die Gerätespitze in verschiedene Richtungen unterschiedlich weit abgewinkelt werden kann. Die Abwinkelung nach unten ist zugunsten einer sehr weiten Abwinkelung nach oben (z. B. 210°) reduziert.

Die asymmetrische Beweglichkeit erlaubt eine Inversion, z. B. zur Beurteilung des Fundus, ohne dass das Gerät an einem Widerlager umgeschlagen werden muss.

Diagnostische Gastroskope haben in der Regel einen Außendurchmesser um 9-10 mm.


2.1.2 Duodenoskope

Duodenoskope sind nur wenig länger als Gastroskope (Arbeitslänge um 1,25 m) und haben einen Blick zur Seite (genauer gesagt nach oben) in einem Winkel von ca. 95° zur Geräteachse (also ungefähr quer ab, bzw. 5° nach hinten, vgl. Abb. 2.3). – Dies ist gemeint, wenn von einem „Seitblickgerät“ oder einer „Seitblickoptik“ gesprochen wird.

Das Sichtfeld beträgt um 100°.


Auch diese Geräte sind asymmetrisch beweglich, allerdings anders als Gastroskope:

Hier ist die Beweglichkeit nach links und unten zugunsten einer (leicht) erhöhten Beweglichkeit nach oben und rechts reduziert. – Der Sinn hiervon wird im Abschnitt Duodenoskopie erklärt. (Am Anfang reicht es, den Unterschied zur Kenntnis zu nehmen.)

Typische maximale Abwinkelungen sind: oben 120°/unten 90°, rechts 110-120°/links 90°.

Es handelt sich also um vergleichsweise gering bewegliche Geräte mit kleinem Sichtfeld.

Duodenoskope haben in der Regel einen Außendurchmesser um 11-14 mm.

Das Distalende hat als zusätzliche Komponente den Albarrán- oder Abwinkelungshebel.

Mit ihm lassen sich eingeführte Instrumente nach oben abknicken (z. B. für eine Papillenbiopsie oder zur Intubation des Gallengangs).

Am Bedienteil findet sich ein entsprechender Hebel hinter dem großen Rad.

Auf den Albarrán-Hebel wird im Kapitel „Duodenoskopie“ genauer eingegangen.

2.1.3 Koloskope

Koloskope sind deutlich länger als die oben genannten Typen. Die Arbeitslängen liegen bei 130-170 cm.

Es handelt sich um „Geradeausblickgeräte“ (also Blick aus dem Gerät entlang der Geräteachse). Das Sichtfeld liegt wie bei den Gastroskopen um 140°.

Die Geräte sind symmetrisch beweglich (oben/unten jeweils 180° und links/rechts 160°).

Diagnostische Koloskope haben in der Regel einen Außendurchmesser um 11-14 mm.

Manche Koloskope haben ein zusätzliches Bedienelement am Übergang von Bedienteil zum Einführungsschlauch. Dieses dient der Versteifung des flexiblen Einführungsschlauchs. (Details werden im Kapitel „Jejunoskopie“ beschrieben.)


Kursbuch Gastroskopie

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