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Geburtstag

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Wie auch immer, morgen hatte ich Geburtstag und da ich alles soweit vorbereitet hatte, würde es ein schöner Tag werden. Noch ein paar kleine Besorgungen und eine Einladung austeilen. Auf ein großes Fest hatte ich keine Lust und so hatte ich mich entschlossen, klein zu feinen. Sehr klein. Um genau zu sein, reichte mir Daniela als Gast. Andere Leute gingen mir im Moment nur auf den Geist. Vielleicht weil es mein fünfzigster Geburtstag war. Keine Ahnung. Jedenfalls fühlte ich mich noch nicht so alt, zumindest nicht in Danielas Gegenwart. Vielleicht war sie auch nur deswegen bei mir?

Der Koch war bestellt und die Menüfolge stand auch fest. Immerhin hatte ich sie mit dem Koch durchgesprochen und er hatte allem kopfnickend zugestimmt.

Ich sah zwei edle Vorspeisen, einen besonderen Hauptgang, danach gratinierte Austern und eine schlemmende Nachspeise vor. Alles von bester Qualität.

Dazu gab es die entsprechenden Weine.

Ich glaubte, dass es Daniela schmecken würde und war frohen Mutes. Genauso freute ich mich natürlich selbst auf diese Gaumenfreuden, denn so etwas gab es in meinem Heim auch nicht alle Tage.

Gegen achtzehn Uhr kam der Koch und um neunzehn Uhr erwartete ich Daniela, die tatsächlich pünktlich über die Schwelle schwebte. Ja, schwebte muss ich sagen, denn sie trug ein wirklich atemberaubendes schwarzes Kleid, das auf der einen Seite alles verbarg, aber genauso vieles hervorhob. Hauteng betonte es ihre Kurven und ließ einem das Wasser im Mund zusammen laufen.

So manch einer hätte jetzt Essen, Essen sein lassen. Aber das wollte ich nicht. Ich wollte gut und lange speisen und was danach kam, stand noch in den Sternen.

Also geleitete ich sie ins Esszimmer, in dem schon alles vorbereite worden war. Ich hatte die große Tafel aus dem Zimmer gebracht und einen kleineren Tisch in der Mitte aufgebaut. Hinzu kam jeweils noch ein Beistelltisch für jeden. Ich wollte Daniela sehen und nicht mit dem Telefon anrufen müssen wenn wir uns unterhalten wollten. Da war ein solcher Tisch schon wesentlich besser als die lange Tafel.

Als wir beide eintraten brannten zwei Kerzen und nur noch ein wenig indirekte Beleuchtung an der Decke. Sonst war alles in ein Halbdunkel getaucht. Leise, fast nicht zu hörende klassische Musik spielte im Hintergrund.

Daniela blieb einen Moment lang stehen und ließ die Stimmung auf sich wirken. Trat dann aber mit gemessenem Schritt vor und ließ sich von mir zu ihrem Platz geleiten. Wie es sich gehörte zog ich ihr ihren Stuhl vom Tisch und schob ihn dann wieder unter ihr heran.

Dann setzte ich mich selbst und sah in ihre glänzenden, großen Augen. Wohl zwei Minuten vergingen bis wir uns endlich unterhielten. Bis dahin sog Daniela die Wirkung der Umgebung in sich auf.

Es dauerte von da an nur wenige Augenblicke bis der Koch mit der ersten Vorspeise kam. Und es wurde zu einem wirklichen Fest. Der Koch war super und die vom mir besorgten Lebensmittel ebenso. Ich hatte schließlich an nichts gespart.

Wir ließen es uns schmecken. Der Koch schaffte es, uns die einzelnen Gänge in angenehmen Abständen zu servieren. So vergingen zwei wunderschöne Stunden mit ausgezeichneten Köstlichkeiten bis wir beide wirklich satt waren.

Nach dem letzten Gang verschwand der Koch ohne dass wir es merkten. Nun waren wir mit uns alleine. So unterhielten wir uns noch eine ganze Weile über alles Mögliche und nur einmal verschwand Daniela für wenige Minuten, um sich die Nase zu pudern. Immerhin hatten wir viel Gesprächsstoff.

So oft hatten wir uns noch nicht unterhalten. Dazu war es einfach nicht gekommen. Und so lernte ich sie wieder ein wenig besser kennen. Ihre Wüschen und Träume, was sie bewegte und was wie verabscheute. Dabei ging es um Gott und die Welt und ich staunte darüber, wie breit ihre Interessen gefächert waren. Von allem schien sie etwas zu verstehen und in einigen Dingen war sie eine regelrechte Fachfrau.

Dabei dachte ich mir allmählich, dass sie vielleicht besser in meiner Firma arbeiten sollte als hier bei mir, denn dort waren einige hochbezahlte Menschen tätig, die deutlich weniger Intelligenz und Wissen vorweisen konnten. Bei dem Gedanken musste ich auf einmal so lachen, dass Daniela mich ansah, als wenn sie einen Geist vor sich hätte. Aber ich klärte sie schnell auf worüber ich lachte, worauf sie mich zufrieden angrinste.

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