Читать книгу Die Macht der Beständigkeit - Gesund, Stark & Schön - Frank Feller - Страница 19
Kälte
ОглавлениеIch möchte einen kurzen Ausflug auf das Thema Kälte machen, da die Luft oft im gleichen Atemzug mit ihr genannt wird.
Generell kann man Kälte hervorragend nutzen, um den Körper abzuhärten und somit zu stärken. Der fördernde Effekt einer Abkühlung nach einem Saunagang ist weitläufig verbreitet. Auch wirkt sich eine Kalt- oder Wechseldusche nach dem Krafttraining oder jeder anderen Sportart hervorragend auf die Regeneration aus, da diese Anwendung verschiedene biochemische Vorgänge im Körper unterstützt. Im Gegensatz zu den unzähligen Ergänzungsmitteln und chemischen Hilfsstoffen, garantiert die Wechsel- und Kaltdusche eine bessere Erholung. Viele professionelle Athleten machen sich dies zunutze. Brutale Anwendungen wie ein Bad im Eiswasser sind nicht nötig. Stellen Sie die Dusche Schritt für Schritt auf eine Temperatur, die Sie für eine Dauer von ein bis zwei Minuten aushalten können.
Auffallend im Zusammenhang von Kälte und Luft ist vor allem das immer häufiger auftretende Bild der Halskrankheiten. Vor mehr als einhundertfünfzig Jahren war dieses Problem so gut wie unbekannt. Was hatten unsere Vorfahren anders gemacht?
Der entscheidende Unterschied war der Verzicht von Schals und dicken Halsverdeckungen. Arme Leute benutzten lediglich kleine Tücher aus Baumwolle. Reiche und Adlige wickelten sich ein dünnes Tuch aus Seide herum. Mehr wurde nicht verwendet, egal wie kalt es war. Trotzdem erlitt fast niemand irgendwelche Krankheiten im Hals- oder Brustbereich. Im Verlaufe der Jahrzehnte begann man nach Empfehlungen durch die Medizinkonzerne mit der Benutzung von größeren und dichteren Baumwolltüchern. Diese wiederum wurden später von dicken Wollschals abgelöst, die man sich mehrfach um den Hals wickeln sollte. Wie es das Schicksal oder besser gesagt das große Geschäft so wollte, führten Leiden und Syndrome einen wahrhaften Triumphzug durch. Dementsprechend kamen auch mehr und mehr Medikamente für diesen Bereich auf den Tisch, der bis heute zu einem riesigen Markt geworden ist. Angefangen von Tees, über Lutschbonbons, Tabletten und Salben bis hin zu Sprays. Hals- und Brustleiden sind ein Milliardengeschäft. Die Mode bringt Ihren unwissenden Beitrag noch dazu.
Die Erklärung des Problems ist relativ simpel. Im Hals selbst sitzen viele Krankheiten, weil Gaumenmandeln, Rachenmandeln, Speicheldrüsen und Schleimhäute gewisse Teile der belasteten, ausgeatmeten Luft, dazu Speisereste und vor allem Bakterien aufnehmen. Wickelt man nun einen Schal um diesen Bereich und erwärmt ihn, dann fließt automatisch mehr Blut dorthin. Blut ist unser Transportmittel und nimmt einen Teil der Schadstoffe und Bakterien wieder auf. Dadurch werden diese weitflächig verteilt, wodurch die Gefahr von Fieber steigt. Hinzu kommt, dass man kalte Luft einatmet und damit einen sehr warmen Bereich bei jedem Atemzug schockt und reizt. Die Gefahr von Entzündungen ist die Folge.
Es ist daher überhaupt nicht verwunderlich, wenn gerade die Menschen an Halsschmerzen und anderen Symptomen klagen, die oft einen Schal tragen. Geradezu absurd wird es dann, wenn Dauerleidende die Mitmenschen zu den gleichen Maßnahmen überreden wollen. Den Hals zu bedecken ist eine schlechte Entlastung und führt zu Verweichlichung. Er sollte dagegen belastet und abgehärtet werden. Man braucht keinen warmen Hals, um den Körper warm zu halten. Die richtigen Schuhe, eine gute Jacke und vor allem eine Mütze sind entscheidend. Ich habe es bei fast -30°C in Kanada selbst erlebt. Lassen Sie immer genügend Luft an den Hals, härten Sie ihn ab und erfreuen Sie sich einem stärkeren Immunsystem und weniger Problemen.