Читать книгу Die Macht der Beständigkeit - Gesund, Stark & Schön - Frank Feller - Страница 9
Sonne
ОглавлениеDie Sonne ist nicht nur ein gigantischer Stern mit einem Durchmesser von etwa 1,4 Millionen Kilometer und einer Oberflächentemperatur von mehreren Tausend Grad, sie kontrolliert auch als dominierendes Zentrum ihr eigenes System. Dabei erzeugt sie unvorstellbar viel Energie in Form von Wärme und Licht. Ein Quadratzentimeter Sonnenmaterie leuchtet so hell wie etwa 250.000 Kerzen. Sie strahlt jede Sekunde mehrere hundert Trillionen Megawatt ab, wovon immer noch knapp zweihundert Milliarden Megawatt die Erde erreichen. Das entspricht in etwa der Power von zweihundert Millionen Kernkraftwerken! Ihr Einfluss und ihre Kraft sind so unvorstellbar groß, dass es geradezu utopisch wirkt. Ohne die Sonne würde es weder die Erde in der heutigen Form geben noch irgendein Leben darauf.
Die Sonne beschenkt jedes Lebewesen und jede Pflanze mit wichtiger Energie. Wie wichtig diese ist, kann man in verschiedenen Situationen deutlich erkennen. Die Natur selbst gibt uns wie sooft den passenden Unterricht und geht einmal mehr als gutes Beispiel voran. Beobachten Sie einmal Ihre Haustiere. Fällt Sonnenlicht in Ihre Wohnung, dann legt sich Ihr treuer Freund gerne und meist sofort hinein. Ihr Hund oder Ihre Katze würde das Licht der Sonne niemals gegen eine Deckenlampe eintauschen. Pflanzen, die in einem dunklen Kellerraum oder im Tageslicht stehen, zeigen deutliche Unterschiede in puncto Kraft und Schönheit auf. Ohne die Photosynthese der Pflanzen könnten wir Menschen nicht einmal atmen, denn die Verwandlung von Kohlendioxyd zu Sauerstoff verläuft nur unter Einfluss von Sonnenenergie. Die wunderschönen Sonnenblumen folgen mit ihrem Gesicht immer der Sonne. Selbst vor Sonnenaufgang sind ihre Köpfe schon Richtung Osten gerichtet, damit jeder noch so kleine Strahl eingefangen wird. Kaulquappen werden ohne Sonnenlicht niemals zu Fröschen. Sie bleiben in ihrer jungen Wachstumsphase stecken und leben dann bis zum frühen Tode so weiter. Hühner, die ein tägliches Sonnenbad erhalten, legen Eier mit härter Schale. Reptilien tun alles, um die Wärme und das Licht der Sonne zu ergattern, da ohne die entsprechende Strahlung der Verdauungsapparat und auch der Knochenstoffwechsel gestört werden. Herrscht ein Mangel vor, dann werden die Knochen weich, die Lebensenergie sinkt, die Farben erblassen und auf Dauer wartet nur der Tod.
So wie es diesen Pflanzen und Tieren ergeht, so ergeht es auch dem Mensch. Unser Stoffwechsel, unser Nervensystem, unsere Knochenstruktur, unsere Verdauung, unsere Regeneration und unser Zellenwachstum benötigen Sonnenlicht. Wohlbefinden und Laune werden zudem merklich gesteigert. Nach einem langen Winter wirkt die Sonne wie Balsam für unsere Körper und Seelen. Sie ist besser als jede Medizin und beseitigt Kummer und Sorgen. Selbst aus so weiter Entfernung kann sie unsere Haut beeinflussen. So beschenkt sie uns bei kluger Verhaltensweise mit einer schönen Bräunung. Handeln wir unvorsichtig, dann verbrennt sie unsere Haut oder versetzt uns einen wahrhaft üblen Stich. Diese Tatsachen berücksichtig, ist es umso erstaunlicher, dass die meisten Menschen die Kraft der Sonne unterschätzen. Wenn Sie denn betrachtet und eingestuft wird, dann als Feind. Sie wird als Übel und gefährliches Unheil verflucht. Es herrscht eine regelrechte Furcht vor ihr. Aber warum legt man diese Denkweise an den Tag und woher stammt diese Angst? Wir werden es im weiteren Verlauf herausfinden.
Die Sonne strahlte schon lange bevor der erste Mensch ihr Licht erblickte. Von Beginn an wusste man die gesundheitsfördernde Wirkung zu schätzen. Man wanderte im Schein der Sonne und richtete den gesamten Tag nach ihr. Alte Kulturen bauten riesige Sonnengärten in ihre Städte. Dies war vor allem bei den hochgebildeten Römern, Ägyptern und Griechen der Fall. Gelehrte und Heiler nutzten die Kraft der Sonne für jede erdenkliche Krankheit. Ihre Macht war fesselnd und glich einem Wunder. Man vergötterte sie. Die Menschen veränderten sich im Verlauf der industriellen Entwicklung, die Sonne dagegen nicht. Sie erscheint noch heute jeden Morgen, läuft brav ihre Runde und verschwindet wieder am Horizont. Sie ist so zuverlässig, dass ihre Bedeutung meist völlig untergeht oder völlig verdreht wird. Die Menschen freuen sich zwar auf den Sommer und bezeichnen einen Sonnenaufgang oder -untergang als romantisch, aber Sie vernachlässigen auch die Kraft der Sonne auf das ganze Jahr betrachtet. Die Lebensweise der modernen Gesellschaft hat sich mehr und mehr verändert. Der Mensch bevorzugt künstliches Licht, wann und wo es geht. Fällt Sonne ins Zimmer, werden die Schotten dicht gemacht. Dickes Glas filtert und schwächt die Sonnenstrahlung. Sonnenbrillen werden aus Modezwecken ganzjährig getragen. Training wird bevorzugt in Leuchtstoff erhellten Studios durchgeführt. Büroräume werden von der Sonne abgekapselt. Das menschliche Auge bekommt das Licht hauptsächlich aus Computern, Flachbildschirmen oder dem vorgehaltenen Smartphone angeboten. Kinder und Jugendliche verbringen heute aus verschiedenen Gründen mehr Zeit vor dem Fernseher oder dem Computer als draußen. Alte und eh schon schwache Menschen werden in geschlossenen Räumen quasi eingesperrt. Kranke, gestresste, überlastete und zerbrechliche Menschen suchen das Heil lieber in Medikamenten, als in der Quelle, die einen ganzen Planeten formen konnte und es immer noch kann. Auf der einen Seite wird immer gejammert, dass man als einzelner doch zu klein ist, um irgendetwas zu bewirken. Spricht man von einer universellen Power, die alles verändern kann, dann ist diese angeblich zu schwach, um dem einzelnen Menschen irgendwie zu helfen. Ein typisches Beispiel wie Dinge verdreht werden. Dabei hat jeder schon einmal einen wirklichen Sonnentzug gespürt. Die meisten Menschen tun so etwas sogar jährlich. Man nennt dies dann Herbst- oder Winterdepression. In nördlichen Gebieten erreicht dieses Symptom einen gefährlichen Zustand. Die Bewohner werden stark depressiv, träge, antriebslos und neigen zu unkontrollierten Gefühlsausbrüchen. Begnügen Sie sich bitte nicht mit dieser plumpen Art, einen ernsthaften Entzug einfach so abzustempeln und ad acta zu legen. Nur weil Ihre Nachbarschaft und Ihr Freundeskreis die gleichen Symptome vorweisen, ist das noch lange nicht normal und schon gar nicht gut. Wenn eine Grippewelle durch die Lande streift, dann weiß jeder Bescheid und kommt mit den neusten Medikamenten und Tipps um die Ecke. Wenn dagegen ein volksübergreifender Sonnenentzug eintrifft, dann interessiert es keinen, egal wie deutlich die Symptome sind. Ändern Sie Ihre Sichtweise und nutzen Sie die Sonne wann und wo es geht, denn sie aktiviert unseren kompletten Organismus. Entziehen wir uns ihrer Strahlung und versuchen wir sie zu ersetzen, dann spielen wir mit unserer Gesundheit.
Die Sonne ist nicht unsere Feindin. Sie ist mit uns befreundet. Kostenlose Lebensenergie wird von ihr tagtäglich im Überfluss angeboten. Wir müssen nur zugreifen.