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15Emotion
Emotionen können positiv oder negativ sein.

»Emotionen« treten bei Menschen und hier im Fußball häufig auf. Eine Emotion hat einen psychophysiologischen Prozess als Hintergrund und wird durch Wahrnehmung oder Interpretation einer Sache ausgelöst. Es kann zu physiologischen Veränderungen, veränderten Gedanken oder Gefühlserlebnissen kommen, die das Verhalten stark beeinflussen.

Es handelt sich um einen komplexen Prozess auf verschiedenen Ebenen der Verarbeitung. Im Vergleich zu Stimmungen sind Emotionen relativ kurz und intensiv. Während Stimmungen und deren Auslöser oft unbemerkt bleiben, stehen bei Emotionen das auslösende Objekt und die psychologischen, seelischen und physiologischen Komponenten üblicherweise im Fokus.

Davon zu unterscheiden ist das Gefühl, dass nur das subjektive Erleben die Emotion bezeichnet, wie zum Beispiel Freude nach einem Torerfolg oder Traurigkeit nach einer Niederlage. Gefühle unterscheiden sich zunächst von Wahrnehmungen, Eindrücken und vom Denken, vom Wollen abgesehen. Gefühle können sich mit allen anderen Erfahrungen verbinden.

Betreffen Emotionen Handlungsintentionen oder lösen sie Handlungen aus, die sich verselbstständigen und nicht mehr kontrollierbar sind, spricht man von einer Handlung im Affekt. Während bei einem Gefühl der bewusste Aspekt fehlen kann, ist bei Emotionen ein Bezug zum Auslöser vorhanden. Wer zum Beispiel während eines Spiels plötzlich Schmerzen verspürt, muss nicht zwingend verstehen, woher der Schmerz kommt. Spüren kann er ihn trotzdem. Wer nach einem Foul im Affekt aufspringt und sich vor dem Gegner aufbaut, weiß wohl, was vorher passiert ist. Der Schmerz ist nicht verantwortlich für das Aufspringen, sondern die Emotion.

Stimmungen haben demgegenüber einen zeitlich länger andauernden Charakter. Stimmungen können die Wahrnehmung stark trüben und einfärben. Die Realität wird nur noch stimmungsgefärbt wahrgenommen. Alle Arten des Fühlens gleichen sich in gewisser Weise und sind miteinander verbunden. Schlechte Stimmung kommt dort auf, wo vorher etwas als unangenehm gefühlt oder erlebt wurde.

Emotionen und Gefühle spielen im Fußball eine wichtige Rolle, da nicht alle Erwartungen erfüllt werden. Um den gleichen Erfolg kämpfen also verschiedene Parteien, und wo Erfolg eintritt und positive Gefühle auslöst, treten auf der anderen Seite Misserfolg und negative Gefühle auf.

Für den Trainer ist es wichtig, dies möglichst differenziert wahrzunehmen, negative Gefühle möglichst zu vermeiden und Verständnis für Entscheidungen zu erhalten. Dies erreicht er dadurch, dass er Entscheidungen begründet. Das Umkippen der Stimmung ins Negative bei dauerhaft negativen Erlebnissen wird er nicht verhindern können. Emotionen tragen in hohem Maße dazu bei, dass Fußball ein so faszinierender Sport für die direkten und indirekten Teilnehmer ist.

VERWEISE:

Aggression (21)

Frustration (22)

Foulspiel (83)

Angst (20)

Fußball-Coaching - Die 100 Prinzipien

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