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Wie Gott apostolische Arbeiter hervorbringt

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Eines der heute vielleicht am wenigsten verstandenen Prinzipien, wie Gott sein Werk vorantreibt, ist, dass reisende Arbeiter immer aus einer bestehenden Gemeinde erwuchsen. Es waren Menschen, die eine einzigartige Offenbarung über Christus und über den ewigen Ratschluss Gottes in ihm hatten. Sie waren mit dem Geheimnis Gottes wohlvertraut und in besonderem Maße befähigt, dieses Geheimnis anderen verständlich zu machen (Eph 1,9; 3,2-11; Kol 1,24-29). Darüber hinaus erlernte der christliche Arbeiter all diese geistlichen Wahrheiten als normales Glied einer bestehenden organischen Gemeinde, in der er kein Leitungsamt ausübte.11

Ein großer Teil der Vorbereitung eines Arbeiters auf seinen Dienst ist das Leben in einer organischen Gemeinde – bevor er ausgesandt wird. In diesem seltenen Rahmen erfährt und lernt der christliche Arbeiter die geistliche und praktische Realität des Leibes Christi. Die Arbeiter des ersten Jahrhunderts gingen nicht samstags aus der Synagoge hinaus, um am folgenden Sonntag Gemeinden zu gründen. Sie mussten erst selbst das erleben, was zu gründen sie dann ausgesandt wurden. Dieses Prinzip ist enorm wichtig. Möchtegern-„Gemeindegründer“, die selbst noch keine Erfahrung im Umfeld einer authentischen organischen Gemeinde gesammelt haben, tun gut daran, dies zu tun.

Kein Studium an einem theologischen Seminar oder einer Bibelschule kann jemanden dazu befähigen, eine Gemeinde des lebendigen Gottes ins Leben zu rufen. Auch eine Position in einer institutionellen Kirche oder einem Bibelkreis ermächtigt einen nicht dazu. Die einzige Voraussetzung dafür ist, dass man Zeit in einer organischen Gemeinde des Leibes Christi verbracht hat.

Anders gesagt: Man kann nicht produzieren, was man nicht selbst erlebt hat. Mehr noch: Die Höhen und Tiefen, das Erprobtwerden und die daraus resultierende Veränderung, Zerbruch und Auftrieb, Aufgedecktwerden und Erweiterung – kurzum alles, was organisches Gemeindeleben mit sich bringt, ist Grundvoraussetzung für die Vorbereitung der zu Gottes Werk Berufenen.

Ohne eine solche Vorbereitungszeit draufloszumarschieren und Gemeinden zu gründen, ist daher nichts als Torheit. Wer so vorgeht, beweist, dass er Gottes Wege gründlich missverstanden hat. Das herausfordernde Leben im Leib Christi ist dazu da, dass Möchtegern-Arbeiter zu „fahrenden Geistlichen“ werden, die über das Volk des Herrn herrschen, wie distanzierte Bosse. Als einfacher Christ in einer organischen Gemeinde zu leben, führt zu Zerbrochenheit und Demut. Es ist dazu da, den Arbeiter zu formen, sodass er dem Volk Gottes nicht zur Gefahr wird. (Eines der wichtigsten Kennzeichen, dass jemand geistlich gesehen „sicher“ ist, ist, dass er in einem Team arbeitet.) Dieses Leben dient auch ihrer Aus- und Zurüstung, damit sie wissen, was sie tun, wenn es um den Aufbau von Gottes Haus geht. Anders ausgedrückt: Im Werk Gottes ist nicht nur die Methode von Bedeutung; die Person als solche ist genauso wichtig. Es ist, wie Watchman Nee sagt:

Wir müssen bedenken, dass wir mit apostolischen Methoden kein apostolisches Ergebnis erzielen, wenn wir nicht auch dieselbe Hingabe, denselben apostolischen Glauben und die apostolische Vollmacht haben. Wir dürfen den Wert ihrer Methoden nicht unterschätzen, denn sie sind unbedingt notwendig, um Frucht zu ernten. Wir dürfen aber auch nicht übersehen, dass apostolische Geistbevollmächtigung dazu gehört, und dürfen uns auch nicht vor der Verfolgung fürchten, die die Apostel zu erleiden hatten.12

Ur-Praxis

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