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Оглавление9.9 Gesellschaftlich folgenreiche Benachteiligungen der Muslime
Manche (oder sind es sogar viele? Und sind es wirklich nur junge?) Muslime erleben oft ungerechtfertigte persönliche Benachteiligungen, vielfach schon in der Schule, aber auch im Berufsleben. Es ist daher durchaus nachvollziehbar, dass sich deren Enttäuschungen und Frust, aber auch Neid zu einer explosiven Mischung treffen. Das gilt auch für deren Bildung von gleichgesinnten Gruppen, in denen sie sich angenommen und stark fühlen.
Zeitgleich hören sie sehr auf ihre Religionslehrer bzw. Imame. Diese vermitteln ihnen das im Vergleich zur erfahrenen Lebenswirklichkeit passende gegenteilige Bild eines durch ihre Religion verheißenen höher gestellten, moralisch besseren Menschseins.
Diese Versprechungen können mühelos durch den Koran begründet werden. Dass dabei die islamischen Geistlichen in der Türkei verfasste politisch intendierte Texte vortragen, interessiert weniger bis gar nicht.
Beeinflusst von ihren Imamen, oft aber auch von ihrem Elternhaus, entwickeln manche von ihnen eine starke Motivation für den Islam, wünschen sich häufig aber auch Vergeltung und Rache für die erlittenen Nachteile.
An dieser gefährlichen Entwicklung ist das Verhalten der deutschen Gesellschaft keineswegs ganz schuldlos. Es bedarf des ernsthaften politischen Wollens, um zu einer für unsere Gesellschaft sinnvollen und tragfähigen Entwicklung zu gelangen. Dass positive Lösungen möglich sind, wird im dritten Teil dieses Buches gezeigt.