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Wo ist Johannes?

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Wenn also die Person rechts von Jesus tatsächlich Maria Magdalena sein sollte, wo ist dann der Jünger Johannes?

Bibelforscher können weder in der Bibel noch in den außerbiblischen Schriften einen klaren Hinweis auf eine Ehefrau Jesu bzw. die Anwesenheit von Maria Magdalena beim letzten Abendmahl finden. Auch Leonardo selbst schreibt angeblich nichts in seinen Aufzeichnungen darüber, warum er den Lieblingsjünger Johannes allzu weiblich aussehen lässt.

Johannes sitzt an Jesu rechter Seite. Der Lieblingsjünger Jesu, immer als bartloser Knabe dargestellt, nimmt eine neutrale Haltung ein. Johannes‘ Gesichtszüge sind feminin, seine Haare, sein weiches, bartloses Gesicht, seine Haltung gibt durchaus Anlass zu einer Deutung als weiblicher Apostel. Nur, wo wäre dann Johannes? War er beim Abendmahl nicht zugegen? Hat Leonardo ihn gar vergessen?

„Gewisse weiche und weibliche“ Züge sieht Artur Rosenauer, Professor am Wiener Institut für Kunstgeschichte, sehr wohl an Leonardos Johannes-Figur. „Da Vinci war homosexuell – da gibt es kaum einen Zweifel“, erklärt er in einem Interview anlässlich der Filmpremiere von „The Da Vinci Code“. Um eine Frau könne es sich aber unmöglich handeln: „Das wäre an der Wand eines Klosters völlig unangebracht gewesen. Man darf ja nicht vergessen: Es war eine Auftragsarbeit, für die er bezahlt wurde.“ Leonardos homoerotische Neigung könnte durchaus in seinen Gemälden Niederschlag gefunden haben. Immer wieder engagierte er Knaben als Modelle und einige davon wurden seine Schüler, Diener und Liebhaber. Zur Zeit der Entstehung des Abendmahlbildes 1495–97 war sein damaliger „Schüler“ Salai 15 bis 17 Jahre alt. Ihn hat Leonardo jedoch nicht im Apostel Johannes verewigt. Das Rätsel bleibt ungelöst: ist nun Johannes oder doch Maria Magdalena dargestellt?


Der auffällige V-Spalt.

Geheimnisvoller Da Vinci Code in Wien

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