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Die Zentralperspektive –
ein Versuchsaufbau in Wien

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In Wien haben David Sayn und Christoph Rahofer während ihrer Leonardo-Ausstellung in der Minoritenkirche im Jahr 2006 den Versuch gemacht, den sogenannten „Augpunkt“ zu errechnen und mittels Leiterpodest nachzustellen, d. h. jene Distanz zum Mittelpunkt des Bildes zu finden, von wo aus man alles richtig perspektivisch sieht. Der Augpunkt ist tatsächlich die Schläfe von Jesus, wie der Versuchsaufbau bewiesen hat. Damit ist belegt, dass Leonardo sie ganz bewusst als zentralen Punkt des Bildes und der Handlung festgelegt hat.


Leonardos Spiegelschrift im Codex Trivulzianus, Castello Sforza.


Leonardo da Vinci: Proportionsstudie nach Vitruv 1492 (Feder und Tinte, Galleria dell’ Accademia, Venedig).

Die Bedeutung? Sie bleibt uns leider verborgen.

Könnte es sein, dass auch darin eine versteckte Botschaft zu finden ist? Soll hier ein Wortspiel, nämlich der phonetische Gleichklang der beiden Ausdrücke für Schläfe und Tempel – im Italienischen tempia und tempio – bildlich dargestellt werden? Steckt eine tiefere Bedeutung dahinter? Wenn ja, welche? Im Lateinischen hat tempus sogar eine Doppelbedeutung, sowohl „Schläfe“ als auch „Zeit“. Auch im Englischen gibt es eine Doppelbedeutung, Schläfe und Tempel. Vielleicht hat Leonardo ein Wortspiel verschlüsselt, in dem es nicht um Christis Schläfe geht, sondern Christus als heiliger Tempel gemeint ist? Wenn Jesus der Tempel ist, könnte die neben ihm sitzendende Person Maria Magdalena, der Heilige Gral sein? Leonardo erfand Rätsel, schrieb in Spiegelschrift, codierte Zahl- und Maßangaben in Worte. Er lernte sogar Vokabel aus dem Lateinischen und übersetzte sie ins Italienische unter Erfindung neuer Wortbedeutungen. Leonardos Vokabeltraining und seine Wortspiele in Spiegelschrift sind noch nach 520 Jahren in seinen eigenen Aufzeichnungen zu lesen. 8000 lateinische Vokabel und ihre italienische Bedeutung sind auf etlichen Seiten des 55 Blatt umfassenden „Codex Trivulzianus“ erhalten. Dieses Dokument ist in der Bibliothek des Castello Sforzesco in Mailand aufbewahrt und normalerweise nicht öffentlich ausgestellt. Der Erfolg des Romans und Films „The Da Vinci Code“ hat allerdings dazu beigetragen, dass der Codex jetzt zu besichtigen ist.

Geheimnisvoller Da Vinci Code in Wien

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