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Richard Wagner in Wien

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Richard Wagner gastierte des öfteren in Wien. Zunächst freilich behielt man ihn hier nicht so sehr als großen Künstler denn als wenig kreditwürdigen Schuldner in Erinnerung. Schon als neunzehnjähriger Kapellmeister mußte Wagner die österreichische Metropole fluchtartig verlassen, weil er seine hiesigen Außenstände nicht zu begleichen in der Lage war. Jahrzehnte danach, bereits ein berühmter Mann, war er in Wien wieder einmal vollkommen pleite – und so hinterließ er hier einen Kontorückstand von 30 000 Gulden.

Eine vom Meister persönlich, wie immer äußerst impulsiv geleitete Aufführung beschrieb ein Kritiker mit den Worten: »Wagner dirigierte, nachdem er drei Taktstöcke zerdroschen hatte, mit einem aus dem Orchestergraben herausgerissenen Stuhlbein.«

Als der König von Siam in Wien weilte, wurde er, wie in solchen Fällen üblich, von Kaiser Franz Joseph zu einer Vorstellung in die Hofoper geladen, in der man Wagners Lohengrin gab. Nach mehr als vierstündigem Kunstgenuß auf allerhöchstem Niveau wurde der orientalische Potentat gefragt, welcher Moment dieses Abends für ihn der faszinierendste gewesen sei. Da antwortete der König: »Am besten hat mir gefallen, wie die Musiker, noch ehe der Vorhang sich erhoben hatte, ihre Instrumente stimmten.«

Freilich irrte auch Grillparzer, als er nach einem Konzert über die Tannhäuser-Ouvertüre schrieb: »Ich bin entzückt. Das heißt: gegenwärtig. Denn während des Anhörens taten mir ziemlich die Ohren weh.«

Es hat uns sehr gefreut

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