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Franz Liszt dreht das Licht ab

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Franz Liszt war auch als Pianist ein Liebling des Publikums in den noblen Salons zwischen Wien, Paris und Budapest. In jungen Jahren ein Freund des damals noch ziemlich unbekannten Frédéric Chopin, war der aus Raiding im Burgenland stammende Komponist sehr darum bemüht, seinem genialen Kollegen behilflich zu sein, in der Öffentlichkeit bekannt zu werden.

Und er wandte dabei einen einzigartigen, höchst erfolgreichen Trick an: Liszt nahm Chopin eines Abends in eine elegante Gesellschaft mit, in der er selbst gelegentlich – jedesmal umjubelt – zu spielen pflegte.

Wie so oft schon in diesem Salon wurde Liszt gebeten, sich an den Flügel zu setzen. Kaum hatte er Platz genommen, äußerte er den Wunsch, in absoluter Dunkelheit zu spielen, um sich besser konzentrieren zu können. Die Kerzen wurden gelöscht, und es folgte eine lange, glänzende Improvisation, die die erlauchten Besucher vollkommen in ihren Bann zog. Als das Ende gekommen war, gab es ebenso stürmischen wie lang anhaltenden Beifall, und aus den Reihen der Zuhörer drangen die begeisterten Rufe: »So kann nur Liszt spielen!«

Da ließ dieser die Lichter wieder entzünden, und er rief aus einer ganz anderen Ecke des Saales: »Sie irren, meine Damen und Herren!«

Und am Flügel saß ein junger Mann, den bis dahin kaum jemand gekannt hatte. Es war der Abend, an dem der Stern des jungen Frédéric Chopin zu leuchten begann. Sein einzigartiges Spiel sprach sich schnell herum, und der junge Pianist ward bald ein berühmter Mann.

Es hat uns sehr gefreut

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