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EINE GEDENKTAFEL FÜR DEN REGISSEUR Billy Wilder
Wien 19., Billrothstraße 15

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Der in einem Dorf bei Krakau geborene Billy Wilder übersiedelte, als er acht Jahre alt war, mit seinen Eltern nach Wien, wo die Familie zunächst am Fleischmarkt 7 wohnte. Nach der Matura war Billy Untermieter auf der Billrothstraße, ehe er nach Berlin übersiedelte, von wo er nach Hitlers Machtergreifung über Paris nach Amerika auswanderte.

Als der mittlerweile weltberühmte Regisseur 1994 noch einmal nach Österreich kam, begleitete ihn sein Wiener Freund Wolfgang Glück mit dem Auto in die Wachau, um dem leidenschaftlichen Kunstsammler Billy Wilder auch das Geburtshaus Egon Schieles zu zeigen. Dieses ist – da Schieles Vater Stationsvorstand der k. k. Staatsbahnen war – ein altes Bahnhofsgebäude der Stadt Tulln.

Billy Wilder, seine Frau Audrey und Wolfgang Glück stiegen aus dem Wagen und besichtigten den aufgelassenen Bahnhof, an dessen Fassade eine Tafel mit der Aufschrift prangt: »In diesem Haus wurde am 12. Juni 1890 Egon Schiele geboren.«

Als Mr. Wilder die Inschrift gelesen hatte, erkundigte er sich, wo man hier ein stilles Örtchen aufsuchen könnte. Nach längerem Suchen wurde jemand aufgetrieben, der die seit Jahren nicht mehr benutzte, ehemalige Bahnhofstoilette mittels eines Schlüssels öffnete. Wilder trat ein und ward dann lange nicht mehr gesehen.

Endlich zurückgekehrt, sagte er, auf Schieles Gedenktafel verweisend, zu seinem Freund Wolfgang Glück: »Demnächst kommt eine Tafel dazu, auf der stehen wird: ›Hier schiss Billy Wilder am 14. Mai 1994!‹«

* Entspricht laut Statistik Austria im Jahre 2005 einem Betrag von rund 280 000 Euro

* Leopold Grausam (1917–1979), Verteidiger bei »Hellas Kagran«, Vater des späteren Nationalspielers Leopold Grausam jun.

* unabkömmlich

* in dem 1954 gedrehten Film Mädchenjahre einer Königin

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