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(1) Unterschiedliche sensorische Erfahrungen

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Die Sinneswahrnehmung bei autistischen Personen weist oftmals eine Hyper- oder Hyposensibilität auf, wobei jeder Sinn betroffen sein kann (vgl. Kapitel II: sensorische Besonderheiten). Mögliche Reaktionen auf eine Reizüberflutung und -überlastung (Overload) kann beispielsweise das fluchtartige Verlassen der Situation, selbstverletzendes Verhalten, Panik, Schreien usw. sein. Gerade Einkaufszentren, Restaurants, öffentliche Verkehrsmittel − also Orte, an denen sich viele Menschen gleichzeitig aufhalten und viele Reize über verschiedene Sinneskanäle einströmen − können zur Belastung werden. Auf der anderen Seite können gesellschaftlich nicht anerkannte Verhaltensweisen wie das Beschnuppern von Gegenständen dazu dienen, Reize zu verstärken, um die Hyposensibilität zu kompensieren. Ebenso denkbar ist, dass mit dem Beschnuppern, Anfassen und unter die Nase halten von Dingen, die einem begegnen, „eine Brücke zur Wirklichkeit“ (Johansson 2019, 176) hergestellt wird, in der sich nicht-autistische Menschen befinden. Diese Brücke befördert „dann das Gefühl, dabei zu sein“ (ebd.).


Pädagogischer Hinweis

Nach individuellen Wahrnehmungsbesonderheiten Ausschau halten und anknüpfend an den Befunden ein Unterstützungsprogramm entwickeln. Hierzu können räumliche Anpassungen, zeitliche Strukturierungshilfen, Angebote sensorischer Integration sowie Strategien zur Prävention und Bewältigung von Stress sehr hilfreich sein.

Basiswissen Autismus und komplexe Beeinträchtigungen

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