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Kurzes Intermezzo: Infanterieführer VI in Hannover
ОглавлениеZum 1. Oktober 1933 musste der Regimentskommandeur Frankfurt verlassen, um mit Frau und Tochter nach Hannover umzusiedeln. Seine turnusgemäße Versetzung stand an, und sein Vorgänger sollte planmäßig in den Ruhestand gehen.469 Witzleben wurde zum Infanterieführer VI ernannt und unterstand damit der 6. Division.470 In dieser Funktion war er verantwortlich für die Ausbildung von drei Infanterieregimentern und einem Pionierbataillon.471
Er befand sich damit auf einem Generals-Dienstposten. Waren schon beide Vorgänger in Frankfurt (Oder) als Regimentskommandeure Generalmajor geworden, so dienten in Hannover als Infanterieführer alle sieben Vorgänger Witzlebens auf dem Dienstposten als Generalmajore. Infanterieführer, die in Hannover ihr Karriereende erreicht hatten, wurden als Generalleutnant in den Ruhestand verabschiedet.472 Die Reichswehr hatte am 1. Mai 1932 insgesamt 44 aktive Generäle, davon waren 27 Generalmajore, 14 Generalleutnante und 3 Generäle der jeweiligen Waffengattungen.473 Witzleben gehörte damit zur oberen Hierarchieebene der noch sehr kleinen Reichswehr.
Die Familie zog in Hannover in die Adolfstraße 2. Der Umzug war umständlich und seine Gesundheit wieder angeschlagen. Witzleben hatte noch in Lossow bei Frankfurt (Oder) wochenlang mit Magenproblemen daniedergelegen474 und fühlte sich auch in Hannover danach nicht recht wohl.475 Das lag vermutlich neben den gesundheitlichen Problemen auch an der Dienststellung: Infanterieführer bedeutete zwar eine Weiterentwicklung in der Karriere, aber Witzleben führte seine Truppen nur im Bereich der Ausbildung und war lediglich Disziplinarvorgesetzter seines eigenen kleinen Stabes.476
In Hannover traf er zum ersten Mal mit höheren Repräsentanten der neuen Machthaber zusammen, so zum Beispiel vor allem mit dem Oberpräsidenten Victor Lutze, dem späteren Stabschef der SA.477