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Stabsoffizier in Potsdam

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Am 1. Februar 1926 wurde Witzleben nach Potsdam versetzt, um als Erster Generalstabsoffizier im Stab des Infanterieführers III zu dienen.374 Das Dienstgebäude war in den Räumlichkeiten des ehemaligen Offizierskasinos des 1. Garde-Regiments zu Fuß untergebracht.375

Dienstlich kam Witzleben in Potsdam auch mit dem Stab des 9. (Preuß.) Infanterie-Regimentes (IR 9) zusammen. Auf einer von ihm geleiteten Generalstabsreise lernte er den späteren Generalquartiermeister des Heeres, Eduard Wagner, kennen. Wagner schrieb damals an seine Frau:

»Im übrigen ist die Reise sehr nett, d.h. der Leiter Major v. Witzleben, wie ich Dir schon schrieb, ein ganz eminenter Mann [...] besonders als Mensch und Charakter.«376

Auch wenn sich Witzleben weiterhin Sorgen um Deutschlands Zukunft machte, hatte er wieder Freude an seinem Beruf gewinnen können.377 In Potsdam beendete er auch die jahrelange Abschrift seines privaten Kriegstagebuches.378

In seiner Potsdamer Zeit begann der Major, sich innerhalb der Großfamilie zu engagieren. Beim Familientag in Berlin am 3. Februar 1927 erklärte er sich bereit, bei der Vorbereitung eines weiteren Bandes der Familiengeschichte zu helfen.379 Er pflegte auch weiterhin vielfachen Kontakt zu Familienmitgliedern, vor allem zu seinem Cousin Hermann von Witzleben und dessen Frau Ursula. Mit ihr verband ihn bald ein besonderes Vertrauensverhältnis. Auch stand er jüngeren Cousins als Ratgeber zu Verfügung.380 Witzleben wurde von diesen als Gesprächspartner geschätzt, vor allem, weil man sich mit ihm offen über alle Fragen des Berufes und der Politik austauschen konnte.381

Elsa von Witzleben genoss die Zeit in Potsdam sehr, auch wenn die Wohnung in der Luisenstraße 73382 klein war und aufgrund der großen Aussteuer eher wie eine »Möbelhandlung«383 wirkte. Das kulturelle Angebot und die Nähe zu Berlin schätzte sie sehr; sie litt aber bereits an Gelenkrheuma, und diese Krankheit warf ihren Schatten weit voraus. Es begann auch die Zeit, in der Tochter Edelgarde von ihren Eltern zu manchem gesellschaftlichen Ereignis mitgenommen wurde, vor allem zu festlichen Bällen.384 Edelgarde von Witzleben schuf sich hier einen Kreis von Freunden, insbesondere aus Offiziersfamilien.385 Es waren die berühmten »Goldenen Zwanziger« angebrochen, Deutschland war in Aufbruchsstimmung, neue Lebensfreude war zu spüren, Kunst, Kultur und Wissenschaft begannen aufzublühen. Nach zehn Jahren Kriegsund Nachkriegszeit zeigte das Leben wieder etwas erfreulichere Seiten, anders als in den Notzeiten zuvor.386 Im Hause Witzleben blieben indes die finanziellen Verhältnisse weiterhin bescheiden. Die Konfirmation von Sohn Job Wilhelm konnte wegen der hohen Reise- und Pensionskosten nicht in Roßleben stattfinden. Stattdessen wurde er an Pfingsten 1926 in der Potsdamer Garnisonskirche vom Garnisonspfarrer eingesegnet.387

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