Читать книгу Wenn es gegen den Satan Hitler geht ... - Georg von Witzleben - Страница 15

Viertes Kriegsjahr – 1917

Оглавление

Das neue Jahr begann mit großer Unruhe. Witzleben schlief schlecht und träumte wirr – der Krieg zerrte weiter an seinen Nerven.227 Ende Januar konnte er indes Brüssel besuchen und im Palasthotel für kurze Zeit ein wenig Erholung finden.228

Am 15. April wurde der Infanteriehauptmann Führer des II. Bataillons des Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 6, vom 2. Mai an dessen Kommandeur. In der Arrasschlacht wenige Tage später kämpfte er wieder ganz vorne, kommandierte kurze Zeit sogar zusätzlich das III. Bataillon seines Regimentes.229 Für seinen Einsatz an der Front bekam der Bataillonskommandeur hohe Anerkennung, namentlich vom Divisionskommandeur. Am 12. Mai 1917 wurde Witzleben Ritter des Hamburgischen Hanseatenkreuzes230, was ihn in Erinnerung an seine Männer von der 14. Kompanie besonders freute.231

Wo er konnte, nutzte er auch die Gelegenheit, kulturelle Angebote wahrzunehmen. So besuchte er beispielsweise Ende Mai 1917 in Lille bei einem Auftritt der Schweriner Hofoper den »Siegfried«.232 Und im Juli desselben Jahres erlebte er in Antwerpen belgische Kunst und Kultur233, sah im November Wagners »Walküre«234 und genoss im Monat darauf das Theater in Sedan.235 Aber das Leben zeigte weiterhin viele unterschiedliche Facetten. So starb sein Pferd Max am 12. Juli, was ihn sehr traurig stimmte.236

Nach jahrelanger Zugehörigkeit verließ Witzleben die 9. Reserve-Infanterie-Division und wurde am 20. Juli 1917 bodenständiger Generalstabsoffizier bei der 4. Bayerischen Infanterie-Division. Deren Kommandeur, Prinz Franz von Bayern, überbrachte kurz darauf seinem neuen Stabsangehörigen den Königlichen Preußischen Hausorden von Hohenzollern237, den Witzleben fortan voller Stolz trug.238

Wenige Tage später wurde er wieder um eine neue Erfahrung reicher: Man lud ihn als Ersatzrichter zu einer Kriegsgerichtssitzung. Fälle von Disziplinlosigkeiten wurden verhandelt, und Witzleben zeigte sich froh darüber, dass es in seiner Kompanie nie zu entsprechenden Ausfällen gekommen war.239

Ende September 1917 wurde er kurzzeitig in den Stab der 2. Garde-Reserve-Division versetzt.240 Ab dem 24. November nahm er am Generalstabskurs in Sedan teil, schließlich sollte und wollte er Generalstabsoffizier werden und dafür benötigte er den abschließenden theoretischen Kurs. In Sedan traf er auch auf seinen Cousin Wolf-Dietrich von Witzleben und genoss es, den gesamten Lehrgang mit einem weiteren Cousin – Dietrich von Witzleben – absolvieren zu können. Auf der anderen Seite war er wenig begeistert von den vielen schriftlichen Arbeiten, denn das Theoretische hatte ihm schon als Kadett nicht gelegen. Ende Dezember zog er aber ein positives Fazit und kehrte mit der Befähigung zum Generalstabsdienst zu seiner Division zurück. Mit ihm waren nur noch zwei weitere Lehrgangsteilnehmer erfolgreich, die anderen fielen durch. Nun wartete er darauf, ordentlicher Generalstabsoffizier zu werden.241

Die familiäre Anbindung, die er während des Generalstabskurses genossen hatte, erlebte er häufig im Krieg. Aus seinen Aufzeichnungen geht hervor, wie selbstverständlich es für ihn war, immer wieder auf Cousins zu stoßen und sich mit ihnen familiär verbunden zu fühlen.242

Wenn es gegen den Satan Hitler geht ...

Подняться наверх