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14. Kapitel. Rom, — Zusammenkunft mit dem Papste. — Ein fingirter Mordversuch. — Monsignor Gonsalvi. — Azola. — Die erste Liebe. — Der Tag vor der Schlacht. — Uebergang über den Mincio. — Moritz als Gefangener. — Die Befreiung. — Liebesbriefe. — Eifersucht und Groll zwischen Brune und Dupont. — Abreise nach Nohant. Elfter Brief.

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Rom, 2. frimaire IX (Novbr. 1800).

„Zwei Tage nach meinem letzten Briefe (den ich Dir nach unsrer zweiten Rückkehr nach Florenz schrieb), schickte mich General Dupont mit wichtigen Depeschen nach Rom zum Papst und zu dem Oberbefehlshaber der neapolitanischen Streitkräfte. Ich reiste mit einem Kameraden, Charles His, der ein Pariser, ein geistreicher Mann und Freund des Generals Dupont ist. Trotzdem man versucht hatte, uns vor der Wuth des Volks gegen die Franzosen Furcht einzustoßen, kamen wir nach sechsunddreißigstündigem Marsche in Rom an und fanden die Leute nur sehr erstaunt, zwei Franzosen in Uniform allein unter einer feindlich gesinnten Nation ankommen zu sehen. Unser Einzug in die Stadt war außerordentlich komisch — denn das Volk folgte uns in Masse und wenn wir uns während unsres Aufenthaltes hätten für Geld sehen lassen wollen, würden wir gute Geschäfte gemacht haben. Die Neugier war so arg, daß man in den Straßen hinter uns herlief. — Wir sind überzeugt, daß die Römer die besten Leute von der Welt sind und daß nur die Erpressungen gewisser Verschwender uns ihre Abneigung zugezogen haben. — Wir können ihr Betragen gegen uns nur loben. — Der heilige Vater empfing uns mit den unzweideutigsten Zeichen der Freundschaft und Achtung, und wir gehen diesen Morgen, außerordentlich befriedigt von unsrer Reise, zur Armee zurück. Wir haben alles Antike und Moderne gesehen, was Bewunderung verdient. Da ich immer viel Geschmack am Klettern fand, habe ich mir das Vergnügen gemacht, den Knopf auf der Kuppel der St. Peterskirche von außen zu erklimmen. Nachdem ich wieder heruntergeklettert war, sagte man mir, daß fast alle Engländer, die nach Rom kommen, die Kuppel auf diese Weise besteigen, und dies hat mich nur noch mehr von der Vernünftigkeit meines Unternehmens überzeugt. Adieu, meine gute Mutter, man ruft mich, um in den Reisewagen zu steigen. Adieu Rom! Ich umarme Dich herzlich!“

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