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Erster Brief.

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Aus dem Lager von Ostrohow, 30. Frimaire Jahr XII. (Oct. 1803.)

„Da schreibe ich Dir einmal wieder von einem Meierhofe oder Lehensgute, das ich, in Erwartung des Generals Dupont, für den Generalstab eingerichtet habe. Ostrohow ist ein reizendes Dorf und liegt auf einer Anhöhe, welche Boulogne und das Meer beherrscht. Unser Lager ist auf Römerweise abgesteckt, es ist ein vollkommenes Quadrat. Heute Morgen habe ich eine Skizze davon entworfen, sowie von den andern Divisionen, welche am Meere liegen, und habe das Ganze in einem Briefe dem Seigneur Dupont geschickt. Wir sind hier im Schmutz bis an die Ohren. Hier giebt es weder gute Betten, um auszuruhen, noch gute Feuer, um sich zu trocknen, noch große Sessel, um sich darin zu dehnen, noch eine gute Mutter von übermäßiger Sorgfalt, noch eine feine Kost. Den ganzen Tag umherlaufen, um die Truppen unterzubringen, die ankommen und deren Hütten noch nicht aufgeschlagen sind, sich beschmutzen, sich durchnässen, die Küste im Lauf des Tages hundert Mal hinauf- und hinabsteigen, das ist unsere Arbeit. Es ist das Mißgeschick des Krieges, aber eines Krieges, dem aller Reiz geraubt ist, da wir uns nicht vom Flecke bewegen und nicht einen Schuß abfeuern können, um uns das Warten auf die große Expedition zu erleichtern, von der hier so wenig die Rede ist, als ob sie niemals stattfinden sollte. Aengstige Dich also nicht, liebe Mutter, nichts ist bereit, und es dauert vielleicht noch über ein Jahr, ehe wir uns englische Pferde holen.“

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