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Vierter Brief,

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Hauptquartier zu Ostrohow, den 30. Pluviose, Jahr XII.

„Der Divisions-General Dupont, Kommandeur der 1. Division des Lagers von Montnui! [Dies war ein gedruckter Briefanfang.] ... hat mich in diesen Tagen so sehr in Anspruch genommen, mich bald an die Küste, bald auf das Meer geschickt, daß ich nicht einen Augenblick finden konnte, um Dir zu schreiben. Vorgestern, als ich eben einen Brief für Dich begann, wurde ich durch ein Dutzend Kanonenschüsse unterbrochen. Es war das Vorspiel einer Kanonade, welche den ganzen Tag zwischen unsern Batterien und der englischen Flotte stattgefunden hat. Wir haben uns natürlich sofort an die Küste begeben und haben dort sieben Stunden lang das interessanteste und angenehmste Schauspiel gehabt, denn die ganze Küste war ein Feuer, die ganze Rhede war mit Schiffen bedeckt und trotz der zweitausend Schüsse, die von beiden Seiten abgefeuert sind, haben wir nicht einen Mann verloren. Die feindlichen Kugeln flogen über unsre Köpfe weg und verloren sich, ohne irgend Jemand Schaden zu thun, im Felde.

„Nachdem ich den General Bertrand wenigstens sechs Mal vergebens aufgesucht hatte, habe ich ihn endlich hier gesehen. Er kam zum General Dupont, um mit ihm zu speisen, und ich bin von ihm entzückt. Er hat ein offnes, liebenswürdiges, freundschaftliches Wesen, ohne „feinen Ton“, ohne Ansprüche. Wir haben vom Berry gesprochen, mit der Freude zweier Landsleute, die sich fern von ihrer Heimath begegnen und die sich von allem Interessanten und Fesselnden unterhalten, was sie dort zurückgelassen haben, von ihren Müttern besonders.“

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