Читать книгу Geschichte meines Lebens - George Sand - Страница 74
20. Kapitel. Fortsetzung der Briefe. — Briefwechsel zwischen meiner Großmutter und einem Civilbeamten. — Der Abbé von Andrezel. — Ein Bruchstück aus den Memoiren Marmontel's. — Mein erstes Zusammentreffen mit meiner Großmutter. — Charakter meiner Mutter. — Ihre kirchliche Trauung.— Meine Tante Lucie und meine Cousine Clotilde. — Mein erster Aufenthalt in Chaillot. Vierter Brief.
ОглавлениеVon Moritz an seine Mutter.
Ende Brumaire Jahr XIII (November 1804).
„Sechs Wochen lang bin ich bei Dir, meine gute Mutter, so glücklich gewesen, daß es mir jetzt beinahe Kummer macht, an Dich zu schreiben, um mich mit Dir zu unterhalten. Die Ruhe, das Glück bei Dir in Nohant machen mir das Treiben, die Ruhelosigkeit und den Lärm, wovon ich hier umgeben bin, noch unerträglicher.
„Ich hoffe, daß ich nicht gezwungen werde, zu meinen Ratten und in meine Dachkammer in Fayel zurückzukehren, denn der General Suchet, der mir gestern die Ehre erwiesen hat. seinen Wagen halten zu lassen, um mit mir zu sprechen, sagte mir, daß alle Divisionsgeneräle nach Paris befohlen werden sollten, um der Krönungsfeier beizuwohnen und daß auch Dupont wahrscheinlich nicht in seiner Verbannung bleiben würde. So bin ich denn wieder für einige Tage hier und werde Dir über die Feier Bericht erstatten.
„Was *** betrifft, so giebt sie sich mir gegenüber das Ansehen einer Beschützerin, was von einer Person, die mir gar nicht nützt, ziemlich komisch ist. Sie hat gestern gesagt, daß sie mir vorwärts geholfen haben würde, wenn sie von Dupont günstige Berichte über mein Verhalten bekommen hätte — aber ich verkehrte zu viel mit schlechter Gesellschaft. Die Gesellschaft, in welcher ich mich bewege, ist wenigstens eben so gut, als diejenige, von welcher sie umgeben ist. Vitrolles lachte laut, als er es mir erzählte und nannte sie ohne Umschweife ein „gemeines Weib“ — das mag wohl sein, aber ich will ihr keinen Vorwurf daraus machen, denn alle Welt ist jetzt eben so. Der „Hofton“ ist eine Krankheit aller derjenigen, die früher mit keinem Fuße dahin gekommen wären.“