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INFO 2: Die Internationale Klimaschutz-Initiative des BMU (IKI)

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Im Rahmen der IKI werden seit 2008 Klimaprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern durch das BMU gefördert. Jährlich stehen der Initiative 120 Mio. € aus den Versteigerungserlösen der Emissionszertifikate zur Verfügung. Diese Klimazusammenarbeit mit den Partnerländern ergänzt die Entwicklungszusammenarbeit der Bundesregierung.

Thematische Schwerpunkte

 Förderung einer klimafreundlichen Wirtschaft: u. a. Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz, zum Ausbau Erneuerbarer Energien und zur Reduktion der Treibhausgase. Projekte können investive Maßnahmen, Know-how-Transfer und Politikberatung umfassen

 Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel: u. a. Projekte zum Wasserressourcenmanagement, optimierter Landnutzung, nachhaltiger Biomasseproduktion

 Erhalt und nachhaltige Nutzung von natürlichen Kohlenstoffspeichern: u. a. Projekte zum Erhalt von Wäldern und anderen Ökosystemen

Bilanz

Seit 2008 hat das BMU bis November 2011 256 Projekte auf den Weg gebracht. Die Projekte haben eine Laufzeit von 1 bis 6 Jahren. Ein Drittel der Projekte wurden bzw. werden in den BRICS-Staaten durchgeführt (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika).

Die Mehrzahl der Projekte wird von der GIZ und KfW durchgeführt. Weitere Durchführer sind multilaterale Organisationen wie zum Beispiel das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP). Etwa ein Viertel der Vorhaben setzen Nichtregierungsorganisationen, Forschungsinstitute, Stiftungen und in seltenen Fällen private Unternehmen um.

Anträge

Das Auswahlverfahren ist zweistufig: In der ersten Stufe können zu festgelegten Fristen sechsseitige Projektskizzen eingereicht werden (Formular auf Website); in der 2. Stufe werden die Antragsteller der aussichtsreichsten Projekte um Ausarbeitung eines Antrages gebeten.

Deutsche Unternehmen sind antragsberechtigt, müssen aber mit Blick auf bislang eingegangene Anträge vor allem auf die sog. „ODA-Fähigkeit“ achten. (http://www.bmz.de/de/ministerium/zahlen_fakten/Leitfaden_Was_ist_ODA.pdf).De facto bedeutet dies, dass private Unternehmen Anträge zusammen mit ODA-fähigen Stellen, nämlich öffentlichen Stellen, stellen sollten. Unternehmen wird empfohlen, sich bei Interesse zunächst an das Programmbüro der IKI zu wenden, bevor eine Projektskizze erarbeitet wird.

Quelle: Zusammengestellt aus http://www.bmu-klimaschutzinitiative.de/de/ueber_die_iki

INFO 2

Modellcharakter hat auch die Gründung der Deutsch-Russischen Energieagentur (Rudea) im Jahr 2009 nach dem Vorbild der dena2. Das bedeutet, dass sie mittels Kampagnen und Projekten den Einsatz energieeffizienter Technologien und Erneuerbarer Energien fördert und die russische Regierung berät. Träger sind neben der dena (40 %) der Energy Carbon Fund (30 %) und die Gazprombank (30 %). Letztere ist Russlands drittgrößter Finanzdienstleister und ist an 500 russischen Unternehmen beteiligt. Dies begünstigt natürlich die energetische Sanierung dieser Unternehmen und schafft Nachfrage auch nach deutschen Technologien.

Veranstaltungen der Rudea wie Konferenzen und Seminare, eine Informationsplattform (energieforum.ru) ebenso wie die Durchführung von Pilotprojekten sind für deutsche Unternehmen gute Plattformen, um sich zu präsentieren und die Tür zum russischen Markt aufzuschlagen: Im Juli 2011 haben die Rudea, dena und Siemens die Durchführung einiger Energieeffizienzprojekte in Russland vereinbart, bei denen die beiden Agenturen eine koordinierende Rolle haben, die Projekte fachlich begleiten, um schließlich die Erfahrungen aus den Projekten in die Beratung der politischen Entscheider zu energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen einfließen zu lassen. Bei den Projekten geht es zum einen um den Einsatz verlustarmer Transformatoren und Umspannwerke und zum anderen um die modellhafte Installation kleiner und mittlerer KWK-Anlagen. Siemens kooperiert bei diesen Projekten mit russischen Energieversorgern und Verteilnetzbetreibern.

Anknüpfungspunkte für deutsche Unternehmen bieten auch regionale Partnerschaften, wie zum Beispiel die Afrika-EU-Energiepartnerschaft (AEEP), an der das BMZ beteiligt ist und die von der GIZ koordiniert wird: Als Teil der Partnerschaft wurde auf dem ersten „Gipfeltreffen“ im September 2010 ein Kooperationsprogramm zu Erneuerbaren Energien ins Leben gerufen (RECP – Renewable Energy Cooperation Programme), mit dem zum Ziel der Partnerschaft beigetragen werden soll, bis 2020 100 Mio. Menschen Zugang zu nachhaltigen Energiedienstleistungen zu verschaffen. So sollen bis 2020 500 MW Solaranlagen installiert, 5 GW Windkapazität und 10 GW Wasserkraft errichtet sein.

Davon abgesehen, dass zu Energiepolitik beraten und hierbei zum Beispiel mit dem regionalen, westafrikanischen Zentrum für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz (ECREEE) kooperiert wird, ist eine Komponente zur Förderung privatwirtschaftlicher Kooperationen geplant. Dabei sollen europäische Firmen verstärkt mit Akteuren der Region zusammengebracht werden, um schließlich Investitionen im Bereich Erneuerbare Energien zu forcieren. Damit ist das AEEP ein weiteres Beispiel für politische Plattformen bzw. Politikdialoge, die konkrete Kooperationsprojekte auch unter Einbeziehung (deutscher) Unternehmen initiieren.

Leitfaden 2013 Innovative Ansätze des internationalen Vertiebs von Energie- und Umwelttechnologien

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