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INFO 4: Förderprogramm CLIENT

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 Internationale Forschungskooperationen besonders mit BRICS-Staaten und Vietnam

 Fördervolumen: bis zu 60 Mio. € (2010–2016)

Inhaltliche Schwerpunkte:

1 Klimaschutz: z. B. Verminderung von Treibhausgasemissionen, Erhöhung der Energieeffizienz in der Produktion, Anpassung an Klimawandel

2 Ressourcennutzung: z. B. Rohstofferschließung und -management, produktionsintegrierter Umweltschutz, Schließung von Stoffkreisläufen und Recycling

3 Landmanagement: z. B. innovative Landnutzungsmethoden, Flächenrecycling-Technologien, angepasste technische Infrastruktursysteme, angewandte Fernerkundung

4 Wassermanagement: z. B. regionales/urbanes Wasserressourcenmanagement, Gewässersanierungstechnologien, Energie- und verbrauchsoptimierte Wasserinfrastrukturen

Kategorien:

Definitionsprojekte:

 Zur Vorbereitung von FuE-Antragsskizzen, u. a. nutzerorientierte Bedarfs- und Marktanalysen, Erschließung Rahmenbedingungen, Identifizierung geeigneter Verbundpartner

 Fördersumme max. 60.000 €, für max. 6 Monate

 Einreichungstermine waren 8/2010 und 8/2011

FuE-Projekt:

 Entwicklung/Anpassung integrierter Umwelttechnologien einschl. Prototypen und pilothafter Anwendungen

 Bis 3 Jahre Laufzeit

 Nächster Einreichungstermin: 08/2012

 „Signifikante“ Wirtschaftsbeteiligung

Quelle: zusammengestellt auf Basis u.a. von http://www.internationales-buero.de/de/3912.php

INFO 4

Dies ist hilfreich, sofern Kooperationspartner und/oder -thema noch nicht ausreichend identifiziert sind und einen längeren Vorlauf mit entsprechendem Aufwand (u. a. Reisen in das Zielland, Stakeholder-Analyse etc.) erfordert. Damit wird die Chance geboten, jenseits etablierter Beziehungen sein Netzwerk auszuweiten und neue bzw. weitere geeignete Partner vor Ort zu identifizieren. Mit dem Instrument der Definitionsprojekte sollen vor allem auch deutsche KMUs zu internationalen Forschungskooperationen ermutigt werden.

Da das Förderprogramm erst im Juni 2010 veröffentlicht wurde, liegen noch keine umfassenden Erfahrungen vor. In der ersten Auswahlrunde für Definitionsprojekte wurden 21 Skizzen eingereicht. Einen offiziellen Überblick über die bewilligten Projekte gibt es zwar noch nicht; aber um die Bedeutung der Wirtschaftsbeteiligung hervorzuheben, sei ein Projekt beispielhaft genannt: Im Rahmen von UWI wird unter Federführung des Instituts für Umwelttechnik und Management (IEEM) der Universität Witten-Herdecke in den nächsten Monaten in Indien eine Bedarfs- und Marktanalyse für anzupassende Technologien der urbanen Wasserinfrastruktur durchgeführt. Letztlich geht es um einen Abgleich des Bedarfs auf indischer Seite mit dem Angebot auf deutscher Seite; die Festlegung von Schwerpunkten soll auch in Abstimmung mit der KfW erfolgen, da in Anknüpfung an etwaige Anpassungen von Technologien und Konzepten die Umsetzung konkreter Investitionsprojekte erwünscht ist. Zur Durchführung des Definitionsprojektes wird auf deutscher Seite u. a. mit dem BDE (Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V.) und dem VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.) zusammengearbeitet; die Partner auf indischer Seite sind die IITs (Indian Institute of Technology) in Delhi und Madras. Einzelne deutsche Industrieunternehmen sollen entsprechend der im Rahmen des Definitionsprojektes zu recherchierenden Technologien und Dienstleistungskonzepte für das Hauptprojekt ausgewählt und eingebunden werden.

AIM – Assistance for Implementation

Bemerkenswert ist, dass sowohl das IWRM als auch die Verbundprojekte, die im Rahmen von CLIENT gefördert werden, vom Internationalen Büro des BMBF beraten werden, wie sie auf die Umsetzung der FuE-Ergebnisse hinwirken können. Dieser Service bzw. diese Beratungsleistung wird den Verbundprojekten bislang kostenlos zur Verfügung gestellt; langfristig ist aber damit zu rechnen, dass solche Beratungsleistungen von vornherein in die Konzepte von Verbundprojekten integriert und auch dem Projekt entsprechend finanziert werden müssen.

So werden beispielsweise die Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit mit Sektorministerien, Planungsbehörden und anderen relevanten Regierungseinrichtungen im Partnerland unterstützt. Geprüft werden auch die Möglichkeiten, erarbeitete Konzepte durch entsprechende Infrastrukturprojekte umzusetzen, die von bilateralen (bspw. KfW-Entwicklungsbank) oder auch multilateralen Entwicklungsbanken finanziert werden. In diesem Zusammenhang beraten das AIM-Büro bzw. durch dieses beauftragte Consultants die Verbundprojekte auch in Bezug auf Finanzierungs- und Betreibermodelle. Denn ohne dass eine entwickelte Anlage nicht wirtschaftlich betrieben wird, ist eine Finanzierung durch die KfW oder andere Finanzinstitute nicht realistisch. Auch die Implementierung von FuE-Ergebnissen vor allem durch privatwirtschaftliches Engagement mit Unterstützung durch die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) sowie mögliche Synergien mit multilateralen Förderprogrammen, z. B. der EU oder Vereinten Nationen, werden geprüft.

Im Fall des IWRM-Indonesien/Java-Projektes wurde von AIM auf die Problematik eines tragfähigen Betreibermodells hingewiesen; inzwischen ist die Anlage an die lokale Wasser- und Baubehörde übergeben worden. Außerdem wird im Rahmen eines zweiten Projektes in Indonesien darauf hingewirkt, dass durch Einsatz eines Laser-Scanning-Systems die Bohrlocherkundung für die Erschließung weiterer unterirdischer Wasserressourcen kostenmäßig günstiger wird und damit die Chancen auf eine Diffusion steigen. Auch der Vergleich von zwei unterschiedlichen Techniken (Speerwerk, Holzdruck) dient letztlich der Identifizierung der wirtschaftlich günstigsten Lösung. Damit wird einer einseitigen Fokussierung auf die technischen Aspekte begegnet und es werden im Interesse der deutschen Wirtschaft Voraussetzungen für eine Verbreitung innovativer Lösungen geschaffen.

Weitere Anknüpfungspunkte für deutsche Unternehmen

Über IWRM und CLIENT hinaus gibt es noch weitere Programme, in deren Rahmen sich deutsche Unternehmen um Förderung internationaler FuE-Projekte bemühen können:

1 „2+2-Projekte“ in Indien: In 2010 haben das BMBF und das indische Department of Science and Technology (DST) das Deutsch-Indische Wissenschafts- und Technologiezentrum eingerichtet mit dem Ziel, die wissenschaftliche Zusammenarbeit zu stärken. Schwerpunkte sind neben Biotechnologien, Gesundheitsforschung und Produktionstechnologien auch Energie- und Umwelttechnologien. Für anwendungsorientierte bilaterale FuE-Projekte werden jährlich bis zu 2 Mio. € bereitgestellt, max. 400.000 € pro Vorhaben pro Seite für max. 3 Jahre.Projektpartner müssen auf beiden Seiten jeweils mindestens 1 wissenschaftliche Einrichtung und 1 Industriepartner umfassen („2+2“). Ein Beispiel im Bereich Energie ist die Zusammenarbeit des ISE und von Schott-Solar auf deutscher Seite mit dem Indian Institute of Technology (IIT) Bombay und Thermax auf indischer Seite. In 2012 wird bereits die dritte bilaterale Förderbekanntmachung erfolgen.

2 Mobilitätsmaßnahmen zur Anbahnung zukünftiger Forschungspartnerschaften in Sub-Sahara (im Rahmen von FONA): Die Förderung ist Ausdruck der Grundidee von FONA, die Kooperation mit Entwicklungsländern zu verstärken. Damit sollen letztlich künftige Innovationspotenziale in Regionen mit erheblichen Entwicklungsmöglichkeiten frühzeitig erschlossen werden. Der Ausbau der Innovationskapazitäten in den Ländern der Sub-Sahara ist erforderlich, damit klimafreundliche Energie- und Umwelttechnologien überhaupt absorbiert werden können – ein ganz zentraler Baustein bei der Marktentwicklung.

Pro Projekt können bis zu 15.000 € für bis zu 6 Monate beantragt werden; die Zusammenarbeit mit einer afrikanischen Forschungseinrichtung ist erforderlich. Anträge von und mit Beteiligung von KMUs aus Deutschland sind ausdrücklich erwünscht. Projektanträge werden laufend entgegengenommen; die Bekanntmachung läuft bis zum 01.09.2012.

Förderprogramm des BMWI: ZIM-Koop

Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand „ZIM“ ist ein bundesweites Förderprogramm des BMWi für klein-und mittelständische Unternehmen2. Gefördert werden Einzelprojekte (ZIM-SOLO), Kooperationsprojekte (ZIM-Koop) ebenso wie Unternehmensnetzwerke (ZIM-NEMO) mit dem Ziel, marktorientierte Forschung und die schnelle Umsetzung in marktfähige Innovationen zu ermutigen.

Leitfaden 2013 Innovative Ansätze des internationalen Vertiebs von Energie- und Umwelttechnologien

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